Gesangskunst Im Theater Krefeld gab es „Mord und Totschlag“ 

Krefeld · Krefelder Operngala widmete sich der „blutigen“ Seite des Musiktheaters – mit schönen Überraschungen.

 Und schwups: Hänsel (Kejti Karaj, v.l.) und Gretel (Indre Pelakauskaite) befördern die Hexe (Markus Heinrich) in den Ofen. Auch eine Mordszene (hier von Humperdinck), um die es bei dieser Operngala ging.

Und schwups: Hänsel (Kejti Karaj, v.l.) und Gretel (Indre Pelakauskaite) befördern die Hexe (Markus Heinrich) in den Ofen. Auch eine Mordszene (hier von Humperdinck), um die es bei dieser Operngala ging.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Im Theater Krefeld wurde es blutig und kriminell. Ist es in der wirklichen Wirklichkeit das Gegenteil, so wäre es in der Welt der Oper halb so schön, gäbe es sie nicht: Mord und Totschlag. Nirgends – vielleicht außer beim Tatort im Fernsehen – darf man sich ungeniert auf das schrecklichste Verbrechen freuen, das es in der Welt gibt, jemandem das Leben nehmen. Und das ist auch gut so, denn im Rahmen der in Musik gefassten Kunst wirken die Morde, das Leid, die übergroße Tragik, die Tränen und das bitterböse Ende mehr wie ein reinigendes Gewitter für die Seele des Zuschauers. Das Durchleiden, Mitleiden mit den auf der Bühne stehenden Figuren, der innere Groll auf den Mörder, das Mitfühlen mit dem Opfer, manchmal auch die erlösende Gerechtigkeit am Ende – man denke nur beispielhaft an Don Giovanni, den mordenden und vergewaltigenden Psychopathen, der schließlich dicke zu bezahlen hat – haben eine kraftvolle Wirkung.