Ideen kommen beim Staub wischen
Der Jugendroman „Sieben Zwerge für Paulina“ ist Iris Liesers zweites Buch.
Iris Lieser hat ihre Freude am Schreiben entdeckt. Und die Buchbranche hat Iris Lieser entdeckt. Bekannt wurde die Krefelderin 2015 mit ihrem ersten Buch „Bis auf den letzten Schritt. Wie wir lebten, als wir wussten, uns bleibt nur noch ein Jahr“. Neun Jahre nach dem Krebstod ihres Mannes Peter fand Iris Lieser die Kraft und die Worte, über die letzte gemeinsame Zeit ein Buch zu schreiben. Die Pläne für eine Fortsetzung hatte sie schon in der Schublade. Doch ihr zweites Buch ist ein Jugendroman geworden. „In meinem Kopf spuken viele Ideen herum“, erzählt sie lachend.
Als Autorin möchte sie nicht in der Schublade für ernste, autobiographische Literatur abgelegt werden. „Die Idee zu ‚Sieben Zwerge für Paulina’ kam spontan, als ich einen antiken Spiegel im Wohnzimmer abstaubte“, erzählt Iris Lieser. Als sprechender Märchenspiegel hat das gute Stück nun im Buch seinen großen Auftritt. „Sieben Zwerge für Paulina“ richtet sich an Teenager ab zwölf Jahren. Iris Lieser verbindet hier märchenhafte Elemente mit der Geschichte eines Mädchens, das eigentlich in jede Klasse gehen könnte. Paulina schiebt Frust und fühlt sich von aller Welt verlassen. In der Schule ist sie eine Außenseiterin. Die Mutter tyrannisiert sie und macht sie für ihr vergeigtes Leben und die gescheiterte Ehe verantwortlich. Ihr Vater hat Geld, aber wenig Zeit und kompensiert sein schlechtes Gewissen mit teuren Geschenken. Als ihr Lehrer ihr ein Referat über das Märchen „Schneewittchen“ aufbrummt, scheint das Maß endgültig voll. Alle Probleme lösen sich von alleine, glaubt Paulina, wenn sie nur die gefährliche Mutprobe besteht, die das „Kleeblatt“, die coole Mädchenclique der Klasse, einfordert.
In Iris Lieser schlummern viele Talente. Sie arbeitet als medizinisch-technische Radiologieassistentin am Helios Klinikum und darf sich mit Recht als Autorin bezeichnen.