Musik Horn auf Tauchgang: Klassik unter Wasser

Für die Unterwasserkampagne der Niederrheinischen Sinfoniker mussten vier Instrumente baden gehen. Kay Keßler hat sie „schwimm-fit“ gemacht.

Musik: Horn auf Tauchgang: Klassik unter Wasser
Foto: Stutte

Krefeld. Als die Anfrage nach Instrumenten, die für ein Foto-Shooting unter Wasser getaucht werden können, an Kay Keßler, den stellvertretenden Posaunensolisten der Niederrheinischen Sinfoniker, gestellt wurde, war der Musiker direkt begeistert: „Ich bin direkt die Instrumente, die ich im Fundus habe, im Kopf durchgegangen“, erzählt er lachend.

Musik: Horn auf Tauchgang: Klassik unter Wasser
Foto: Strücken

Keßler ist nämlich nicht nur Musiker, sondern auch Werkstattbetreiber: „Ich habe ein Gewerbe für Instrumentenreparaturen, insbesondere für Blechblasinstrumente.“ Somit war es naheliegend, ihn nach alten Instrumenten, die für das Wasser präpariert werden können, zu fragen.

Die Idee hinter dem ausgefallenen Shooting für die Kampagne zur neuen Spielzeit ist so simpel wie kreativ, wie Eva Ziegelhöfer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Krefelder Theater, erklärt: „Uns ging es darum, den Menschen zu zeigen, dass sie in klassische Musik genauso eintauchen können wie ins Wasser. Im Wasser kann man sich schweben lassen — mit klassischer Musik ist das genauso möglich.“

Für die Unterwasseraufnahmen der Instrumente mussten jedoch einige Aspekte beachtet werden, wie Keßler berichtet: „Ich habe mich für eine Trompete, eine Posaune, ein Horn und eine Querflöte entschieden. Von diesen Instrumenten mussten dann erst einmal mit Hilfe von Waschbenzin die Fette entfernt werden“, berichtet Keßler. Weil der Musiker an einer Gesamtschule in Duisburg unterrichtet, hat er einige Instrumente, „die einen kleinen Schaden ab können“, wie er erzählt.

Im nächsten Schritt musste der Transport genau abgeklärt werden: „Bei der Posaune kann der Posaunenzug zum Beispiel schnell herausrutschen.“ Nachdem das alles geklärt war und die Instrumente gut im Bockumer Schwimmbad angekommen waren, ging es unter Wasser: „Ich habe direkt darauf hingewiesen, dass die Instrumente gut getrocknet werden müssen — sowohl von außen, als auch von innen.“ Das bedeutete, dass die Instrumentenkoffer offen gehalten werden sollten, damit die guten Stücke auch von innen komplett trocknen konnten.

Auf die Frage, wie es den Instrumenten nach ihrer Schwimmpartie ginge, lacht Keßler: „Denen geht es gut — außer der Querflöte, die ist kaputt.“ Während Blechblasinstrumente auch mit Wasser gereinigt werden und dadurch nicht zerstört werden, ist Wasser für eine Querflöte schwierig, wie Keßler erklärt: „Die Polster einer Querflöte quellen im Wasser auf und damit bedeutet jeglicher Kontakt mit dem Wasser für dieses Instrument das Aus.“ Es sei denn, man würde es reparieren: „Bei einem sehr hochwertigen Instrument könnte man die Polster auch ersetzen. Bei diesem Instrument lohnte es sich aber nicht.“

Dem Musiker war das aber von Anfang an bewusst und es stellte somit keinerlei Problem dar. Bleibt am Ende sein Gesamteindruck: „Die Idee des Shootings war einfach spektakulär“, sagt Keßler abschließend.

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