Klein/Laut in der Kufa Hennes Bender: „Star Wars zieht sich durch mein Programm“

Der Comedian Hennes Bender spricht über seine Begegnung mit Udo Lindenberg und die resignative Reife seines Alltags.

Klein/Laut in der Kufa: Hennes Bender: „Star Wars zieht sich durch mein Programm“
Foto: Mena Zoo

Krefeld. Der Comedian Hennes Bender ist am Sonntag, 19. April, um 20 Uhr mit seinem Programm Klein/Laut in der Kulturfabrik Krefeld, Dießemer Straße 13, zu Gast. Im Interview erzählt er, warum er auf dem Plakat unter seiner Jacke steht und wie es dazu kam, dass Udo Lindenberg ihn um Nachhilfe bat.

Herr Bender, waren Sie schon mal in Krefeld?

Hennes Bender: Ich bin in Krefeld schon einige Male aufgetreten, aber privat war ich noch nie hier.

Was verbinden Sie denn mit der Seidenstadt?

Bender: Krefeld ist eine typische Stadt, die ich vorher nie so richtig kennen gelernt habe, weil sie zu nah an meinem Heimatort Bochum ist. Aber das ist ja das Schöne an meinem Beruf, man kommt in Städte, die man normalerweise nicht kennenlernt.

Was erwartet die Zuschauer bei Ihrem Bühnenprogramm?

Bender: Einen gut aufgelegten Komiker, der sich über die Zeit lustig macht, in der wir gerade Leben. Das Stand-Up Programm baut sich immer weiter auf und endet in einem furiosem Finale. Und das ist nicht übertrieben. Dabei suche ich auch den Dialog mit dem Publikum, damit der Abend lebendig wird. Denn nur so lernt man eine Stadt kennen — was denken die Leute hier wirklich? Was bewegt sie?

Sind auch verschiedene Elemente mit eingebaut?

Bender: Es gibt ein Musikstück, eine Parodie auf die Band Unheilig. Außerdem zieht sich das Thema Star Wars wie ein roter Faden durch das ganze Programm. Daran kann man wunderbar Dinge wie Religion und Kapitalismus erklären. Und auch das Finale steht ganz unter dem Stern von Star Wars. Was genau das ist, will ich aber noch nicht verraten, sonst ist ja die ganze Überraschung weg.

Wie kam der Name des Programms Klein/Laut zustande?

Bender: Das hat mal ein Kritiker über mich geschrieben, der mich gar nicht gut fand. Und ich habe diesen zweideutigen Titel dann übernommen. Auf der einen Seite beschreibt er gut die zwei Eigenschaften, die tatsächlich auf mich zutreffen, auf der anderen Seite bezieht sich kleinlaut auf die resignative Reife, die sich inzwischen in meinen Alltag eingeschlichen hat.

Wurden Sie in der Schule gehänselt wegen Ihrer Größe?

Bender: Ich denke, man wird immer gehänselt, wenn man nicht der Normgröße entspricht. Aber jetzt kann ich vorleben, dass man auch als Kleiner Erfolg haben kann.

Auf dem Plakat suchen Sie Schutz unter einer Jacke. Wieso?

Bender: Das Foto wurde ganz spontan aufgenommen, an einem Sonntag im März in der Konzertmuschel in Bad Nauenheim. Mir gefällt es, weil man hinterher nichts mehr mit Photoshop bearbeiten musste.

Gibt es einen Ort, an dem Sie unbedingt mal auftreten möchten?

Bender: Ich hadere immer wieder mit Bochum. Eigentlich wollte ich in meiner Heimatstadt nicht mehr auftreten, sondern dort nur noch Privatmann sein. Das ist so ein bisschen das Problem vom Prophet im eigenen Lande. Sonst habe ich schon immer dort gespielt, wo ich hin wollte. Bei einer Tour folgte auf Hongkong direkt Grevenbroich. Da hab ich dann auch ein T-Shirt mit Tourdaten drauf drucken lassen, der Gegensatz war schon krass.

Sie sind ja jetzt schon ein paar Jahre als Comedian unterwegs. Gibt es eine Anekdote, die Ihnen im Gedächtnis geblieben ist?

Bender: Vor zwei Jahren habe ich auf einer Kreuzfahrt gespielt — was auch schon immer mein Wunsch gewesen ist — und Udo Lindenberg war als Privatperson auch mit an Bord. In dem damaligen Programm hab ich deutsche Rockmusiker aufs Korn genommen, unter anderem auch Udo. Und ich sagte zu meiner Frau: „Das kann ich doch nicht bringen, wenn der im Publikum sitzt.“ Aber meine Frau meinte nur: „Warum nicht?“ Und hinterher kam Udo Lindenberg zu mir und hat gesagt, er müsse wohl mal Nachhilfe bei mir nehmen. Das war besonders, bei so einem etablierten Künstler.

Was ist ihr nächstes Projekt?

Bender: Ich werde jetzt erstmal das Programm zu Ende spielen und dann die Planung für das nächste Jahr angehen. Es wird auch eine neue Band geben und so viel kann ich schon mal verraten — es wird rockig und lustig.

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