Comedy Hazel Brugger lässt in Krefeld kaum Zeit zum Luftholen

Krefeld · Stand-up-Comedian Hazel Brugger behandelt bei einem Auftritt in Krefeld die großen Themen des Lebens. Das wirkt bei der jungen Schweizerin alles andere als schwerfällig.

Hazel Brugger hat ihre unvergleichlich staubtrockene Seite in der Kulturfabrik präsentiert. Foto: Lothar Strücken

Hazel Brugger hat ihre unvergleichlich staubtrockene Seite in der Kulturfabrik präsentiert. Foto: Lothar Strücken

Foto: NN/Lothar Strücken

Vor ausverkauften Reihen arbeitet Brugger sich humoristisch an den großen Themen des Lebens ab: Erwachsenwerden, Kinderkriegen, das Wunder der eigenen Existenz und gleichzeitig deren Belanglosigkeit. Doch was nach so großen Fragen klingt, wirkt bei Brugger alles andere als schwerfällig. „Ich fang jetzt an und nachher hör ich auf, und so funktioniert das Leben ja im Kern.“

So einfach kann es manchmal selbst mit den schwierigsten Dingen sein, ist das, was die 24-Jährige ihren Zuschauern auf der Bühne vermittelt.

Geschickt balanciert sie in ihrer staubtrockenen Art von einem Gedankenspiel zum nächsten. Das Publikum ist währenddessen damit beschäftigt, sich selbst in ihren Ausführungen zur Absurdität des Seins wiederzuerkennen und zwischen all den Lachern auch mal kurz Luft zu holen. Brugger, die aus dem Poetry-Slam-Bereich kommt, wuchs in der Schweiz auf und begann in Zürich ein Studium der Literatur und Philosophie. „Hazel passiert“ heißt ihr Stand-up-Programm, mit dem sie durch Deutschland, Österreich und die Schweiz tourt.

Die als „böseste Frau der Schweiz“ betitelte Komikerin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: Unter anderem wurde sie 2016 zur Schweizer Kolumnistin des Jahres gewählt und erhielt den Deutschen Comedypreis in der Kategorie Newcomer. Auch im deutschen Fernsehen ist sie immer wieder im Einsatz, zum Beispiel als Außenreporterin für die „heute-show“.

Zuschauer können über sich,
das Leben und den Tod lachen

Ihr Programm beweist Tiefsinn für Selbstironie. „Doch Brugger weiß auch unter der Gürtellinie zu begeistern“, heißt es in ihrer eigens über sich selbst verfassten Kulturkritik, die sie zur Belustigung der Krefelder auf der Bühne vorträgt. Der Zuschauer lacht an diesem Abend über sich, seinen Ursprung, das Leben und den Tod. Darüber, warum der Snackautomat möglicherweise eine Waffe der Natur ist, um sich gegen den Menschen und die weltpolitische Lage zur Wehr zu setzen.

Am Ende des Abends hat das Publikum zudem gelernt, was ein Zweizeiler ist und warum man bestenfalls per Postkarte mit dem Liebsten Schluss macht.

Schluss ist für Hazel Brugger noch lange nicht. Wer ihren Auftritt diesmal verpasst hat, kann sie im Juni 2019 im Seidenweberhaus erleben – dann bereits mit einem neuen Programm.

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