Haus Esters: Schreie gegen das Vergessen

Fabian Marcaccio kommt nach Krefeld.

Krefeld. „Manche Nationen erinnern sich zu viel, die Amerikaner hingegen möchten alles auslöschen“, sagt Fabian Marcaccio. Mit seinen eindrucksvollen Bildern, die zurzeit in Haus Esters gezeigt werden, schreit der argentinische Künstler gegen das Vergessen an. In grellen Farben, die er als Silikonschichten auf der Leinwand stapelt, zeigt er Schockmomente der US-Geschichte von Waco bis Falludscha und hält die Erinnerungen daran wach.

Seine Arbeiten sind dabei niemals plump, sie deuten oft nur an. Was sie zeigen, erschließt sich erst bei genauem Hinsehen — doch dann wirken die Szenen mit Wucht auf den Betrachter. Er sieht Eric und Dylan, die Amokläufer von der Columbine High School, in ihrem eigenen Blut liegen und eine verkohlte Leiche über dem Euphrat baumeln.

Marcaccios Themen sind — wie auch seine ungewöhnliche Arbeitsweise mit Silikon auf Hanfseilen — der näheren Betrachtung wert. Deshalb kommt der Argentinier, der in New York lebt, am 5. Juni, 19 Uhr, zum Künstlergespräch in die Krefelder Ausstellung. Am 6. Juni wird dann der Katalog zu „Some USA Stories“ offiziell vorgestellt. cel

Museum Haus Esters, 5. Juni, 19 Uhr. Ausstellung läuft Di.-So., 11-17 Uhr.

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