Da das Oratorium „The Messiah“, wie der musikalische Leiter Heinz-Peter Kortmann in seiner Begrüßung erklärte, für die englische Sprache komponiert wurde, kam diese zur Aufführung. In nur 24 Tagen des Jahres 1741 schrieb der seinerzeit in England lebende Händel das Meisterwerk.

Zwei Stunden dauerte die Aufführung in der voll besetzten Kirche. Wie einst Kritiker und Zuhörer bei der Uraufführung 1742 in Dublin über ein „höchst vollendetes Stück Musik“ schwärmten, so konnte man es bei diesem Konzert in ähnlicher Weise tun

Der Crescendochor und das Orchester St. Josef unter Kortmanns Leitung zeigten eine großartige Leistung. Mitreißend präsentierten die Laienmusiker diese barocke Kirchenmusik, da sah man viele wippende Fußspitzen und Finger in den Reihen.

Die Freude der biblischen Botschaft brach an den entsprechenden Stellen mit einer Überzeugungskraft und Anschaulichkeit heraus, die man auch ohne Kenntnisse des alten englischen Textes verstehen konnte. Für alle wurde den Zuhörern im Programmheft eine Übersetzung an die Hand gegeben.

Gerade das Wechselspiel zwischen Chor und Orchester war von Perfektion gekennzeichnet. Da traten die Solisten Christina Kühne (Sopran), Dagmar Linde (Alt), Johannes Klüser (Tenor) und Matthias Zangerle (Bass) fast schon in den Hintergrund, obwohl auch sie ihre Partien professionell gut sangen. Aber auch Händel hat den Solisten in diesem Werk nicht eine solch dominante Rolle gegeben.

Das begeisterte Publikum erklatschte sich mit stehenden Ovationen die Zugabe des wohl bekanntesten Stücks mit dem heraus geschmetterten „Wonderful!“. Damit wird auch das Konzert in einem Wort beschrieben.