Glosse: Bitte keine Sitz- oder Scheinriesen im Theater

Modelle für die künftige Bestuhlung des Stadttheaters vorgestellt.

Krefeld. Staats- besser: Stadtgeheimnisse sprechen sich in Krefeld schnell herum. Und wenn die WZ gestern ein gutes Fernglas besessen hätte, wäre das Geheimnis auch zur Gänze gelüftet worden. Dann nämlich hätte man eine "hochkarätig" besetzte Runde unter Anführung des Kulturdezernenten - über eine Entfernung von rund 200 Metern - im Raucherfoyer des Stadttheaters bei seltsamem Tun beobachten können.

Da hätten sich die Herren - eine Dame war wahrscheinlich nicht dabei - einmal hierhin und einmal dorthin auf ein Möbel gesetzt, hätten die Knie gestreckt und die Beine ausgefahren, hätten gestikuliert und bedenkliche Gesichter aufgesetzt, hätten in Musterbüchern geblättert (klein oder groß kariert?) und wären wahrscheinlich doch zu keinem Ergebnis gekommen.

Ja, worum geht’s denn bei dieser Geschichte? Ganz einfach! Dem erlesenen Kreis wurden Modelle (wirklich mehrere?) für die künftige Bestuhlung des Stadttheaters vorgestellt. Ein Probesitzen war anberaumt worden. Und dazu eingeladen hatte man Vertreter der Fraktionen, der Verwaltung und des Theaters.

Unsere Frage: Waren die Testpersonen überhaupt geeignet? Verfügten sie über die ausreichende Beinlänge, waren es vielleicht nur Sitz- oder sogar Scheinriesen, die sich dort in die neuen Möbel plumpsen ließen?

Alles das wird uns vorenthalten bis zur Sitzung des Kulturausschusses in der nächsten Woche. Man bat ("Ähem") um Verständnis. Aber was nutzt alles Verständnis, wenn lange Theaterbesucher im neu renovierten Haus wieder zu kurz kommen. Geben Sie, meine Herren noch mehr Kniefreiheit! Für andere Freiheiten sorgen wir selbst.

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