Familiengeschichte: Was aufgeschrieben ist, bleibt ewig

Wolfgang Wehrmeyer hat 185 Jahre Familiengeschichte zu Papier gebracht.

Krefeld. Wolfgang Wehrmeyer mag nicht akzeptieren, dass mit dem Tod eines Menschen auch dessen Erinnerungen und Erfahrungen für alle Zeiten verloren gehen. "Mit jedem Toten sterben auch die, die nur noch in ihm gelebt haben", zitiert er am Anfang seines jetzt erschienenen Buches. "Wider das Vergessen" lautet der programmatische Titel, verbunden mit der Hoffnung, dass das, was aufgeschrieben ist, ewig bleibt.

Der 80-Jährige, der sein halbes Leben lang bei den Niederrheinischen Sinfonikern Violine gespielt hat und auch im Betriebsrat aktiv war, schildert im Eigenverlag auf rund 300 Seiten seine Familiengeschichte. Die Erinnerungen seines Großvaters Johann Wehrmeyer (1867-1946) lässt er dabei ebenso lebendig werden wie die seines Vaters Heinrich Wehrmeyer (1898-1986). Auch seine Kinder und Enkel kommen vor. Auf diese Weise erhält der Leser spannende Einblicke in 185 Jahre Familiengeschichte.

Beeindruckend sind Wehrmeyers Liebe zum Detail, der Humor und die Genauigkeit, mit der er allerhand Anekdoten ausbreitet. "Ich habe als Junge genau aufgepasst, wenn mein Vater und Großvater erzählt haben", sagt der Autor. "Und es gehört zu den Segnungen des Alters, dass das Langzeitgedächtnis besser funktioniert als in der Jugend." Akribisch und rund zwei Jahre hat Wolfgang Wehrmeyer, dessen Familie aus Norddeutschland stammt, Ahnenforschung betrieben. Dabei hat er auch viel Zeitgeschichtliches ausgegraben.

Als Bonus fügt er seinem Buch einen Originaltext seines Vaters über die Fluchtreise des Kriegsschiffs Erlangen und dessen Selbstversenkung im Jahr 1941 an. Trotz aller Detailtreue ist das liebevoll mit vielen Fotos gestaltete Buch für den Autor ein unvollendetes Werk: "Ich hoffe, dass meine zwei Söhne die Arbeit eines Tages fortsetzen."

Wolfgang Wehrmeyer: "Wider das Vergessen. Drei Großväter erzählen Geschichten aus 185 Jahren einer norddeutschen Familie". Das Buch ist im örtlichen Handel erhältlich.

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