Eine Ode an Krefeld - Teil zwei

Regine Zweifel blickt in der Fortsetzung von „66xKrefeld. Orte. Menschen. Bäume“ auf Facetten ihrer Heimatstadt.

Eine Ode an Krefeld - Teil zwei
Foto: Felix Burandt

Krefeld. Regine Zweifel hat den zweiten Band ihrer eigenen Reihe „66xKrefeld. Orte. Menschen. Bäume“ herausgebracht. „Es soll nicht nur ein Buch über Krefeld sein, sondern auch eines an Krefeld“, sagt Zweifel über den gerade erschienen Band über ihre Heimatstadt. Quasi eine Ode an Krefeld.

Eine Ode an Krefeld - Teil zwei
Foto: Felix Burandt

An all die kleinen und schönen Dinge, die die Stadt zu bieten hat: „Es sind alles Orte, die ich seit Kindesbeinen kenne. Orte, an denen man jeden Tag vorbei fährt, die man aber nicht mehr richtig wahrnimmt.“

Eine Ode an Krefeld - Teil zwei
Foto: Felix Burandt

Das war auch die Grundidee, die Zweifel damals zum ersten Band brachte. Sie wollte mit den Krefeldern ihre Stadt wieder entdecken. Wollte zeigen, was für viele längst vergessen war. Und nicht nur Gebäude, sondern auch Menschen, denn die „mögen nicht einfach so über einen Kamm geschoren werden, bilden nach dem Spruch des Alten Fritz, es gebe ‚Gute, Böse und Crefelder’, seit jeher eine ganz eigene Kategorie“.

So kam es, dass Zweifel bereits beim Schreiben des ersten Bandes die Titelliste für den zweiten Band, welcher seit Juni erhältlich ist, erstellt hat. „Ich hab’ Sachen beschrieben, die mir sehr am Herzen liegen“, sagt die Autorin.

Wie zum Beispiel die Eiche am Johansenweg: „Auf so vielen Spaziergängen hast du mich erwartet. Hoffe ich jedenfalls. Dein voluminöser Stamm war mir wie allen anderen Inrather Blagen ein verlässlicher Schutz vor Zeugen heimlicher Zigaretten, Küsse und Tränen.“

Für Zweifel ist „Heimat wie ein Paar Füße — es sind Orte, Menschen oder auch Bäume, über die wenig nachgedacht wird, die aber enorm wichtig sind“.

Genauso gehört für die Krefelderin eine andere „Kult-Institution“ dazu: „Bei Bläsens Imbiss gibt es die beste Currywurst überhaupt. Der Imbiss musste einfach mit ins Buch.“

Neben den vielen positiven Erinnerungen holt die Autorin bei einigen Kapiteln aber auch aus: „Deswegen ist das Buch auch im Eigenverlag erschienen. Ich möchte niemanden, der mir auf die Finger haut und mir sagt, was ich darf und was nicht.“

So stellt die Autorin die Besonderheit des Mississippi-Dampfers am Bleichpfad in Frage: „Alles hier sei so gegenwärtig, funktionell und puristisch. Stimmt, trifft aber auch auf jeden beliebigen Schluck Wasser zu.“

Ebenfalls in Frage stellt Zweifel den Beinamen der Villa Merländer, NS-Dokumentationsstelle: „Den guten Willen in allen Ehren, aber hätte die deutsche Sprache nicht eine andere Lösung geboten, eine, die ohne Abkürzungen im Täterjargon auskommt?“

Letzten Endes zeichne einen Krefelder aber vor allem aus, „dass er seine Stadt mag, dass er sich hier wohlfühlt“, und das ist bei Zweifel mehr als deutlich spürbar.

Auch wenn sie zwischenzeitlich immer mal wieder in Paris lebt und arbeitet, schlägt ihr Herz doch vor allem für die Samt- und Seidenstadt. Darum sind Regine Zweifel auch noch lange nicht die Ideen ausgegangen: Die Titelliste für den nächsten Band ist bereits geschrieben.

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