Ein Tauchgang in die Tiefe der Bilder

Hiltrud Lewe lässt sich von der Natur inspirieren. Ihre Werke sind dennoch weit mehr als oberflächliche Dekoration.

Krefeld. Die Natur mit ihren ungewöhnlichen Strukturen und Farben ist das Thema der Krefelder Künstlerin Hiltrud Lewe. Ihre Bilder und Zeichnungen sind jetzt im Kunstverein zu sehen.

Als ausgebildete Innenarchitektin und Malerin hat sich Lewe viel mit Farbenlehren beschäftigt. So findet sich auf manchem Bild neben Braun und Grün plötzlich ein helles Rosa. Die Künstlerin arbeitet viel mit Pigmenten, was neben einer satten Farbigkeit eine kristalline Oberflächenstruktur in ihren Bildern herstellt. Die mineralischen Materie der Pigmente stellt auch einen Zusammenhang zur Natur her.

Schichtweise wird sie aufgetragen, es entstehen Bildräume, die manchmal an Bühnenbilder erinnern. Charakteristisch sind die Durchblicke, die Lewe zwischen den biomorphen Formen schafft. Sie erlauben dem Betrachter, Schicht für Schicht in die Tiefe der Bilder hineinzuschauen.

In ihrem malerisch fein gesponnenen Netz geht es Lewe auch immer um das, "was dazwischen liegt". Neben der Formenvielfalt finden sich einzelne gemalte Knospen, die für die Künstlerin "eine Art Kürzel für werdendes Leben sind".

Radikal ist die Künstlerin bei einem Bild vorgegangen, das im Obergeschoss zu sehen ist. Ein ursprünglich in voller Blüte gemalter Kirschzweig ist drastisch auf ein morbides Gebilde reduziert. Mit oberflächlicher Dekoration hat Lewe nichts im Sinn.

Krefelder Kunstverein, Westwall 124, Di. bis Fr., 10 bis 12, 16 bis 18 Uhr, So., 11.30 bis 14.30 Uhr. Bis 17. Juli.

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