Ein Schatz in Gold und Silber

Kunstmuseen erwerben zwei Bilder von Alan Uglow – dank einer Initiative aus der Wirtschaft.

Krefeld. Die Sammlung der Kunstmuseen ist um einen Schatz aus Gold und Silber reicher. Zwei in diesen Farben gestaltete Gemälde aus der Schau von Alan Uglow in Haus Esters wurden für einen mittleren fünfstelligen Betrag erworben. Möglich wird der Ankauf durch die Initiative "Wirtschaft engagiert sich". Sie hat die Hälfte des Preises bezahlt, den Rest übernehmen die Museumsfreunde.

Das Engagement von jetzt sieben Krefelder Unternehmen wird dauerhaft sein, betonen Oberbürgermeister Gregor Kathstede und Kulturdezernent Roland Schneider. Aktuell geben die Firmen 60.000 Euro pro Jahr für den Ankauf von Kunst - der städtische Etat von 50.000 Euro wird somit mehr als verdoppelt. Dieser steht, sagt Kathstede, auch in Zeiten eisernen Sparens nicht zur Debatte.

"Die Wirtschaft kann die Verantwortung der Stadt nicht ersetzen, nur ergänzen", erklärt Karsten Eberstein, Leiter des Marketingbeirats. Ziel sei es, die Zahl der engagierten Firmen künftig zu steigern. 25 Unternehmen sind die ehrgeizige Vorgabe. Dabei geht es nicht nur um Geld: "Es muss einen Transfer und Dialog zwischen Kunst und Wirtschaft geben", sagt Magdalena Broska von den Museumsfreunden. Bei einem Festakt zum Uglow-Ankauf wurde das bereits geprobt.

Museumschef Martin Hentschel, der der Kauf vorgeschlagen hat, betont den hohen Stellenwert der auf den ersten Blick minimalistischen Arbeiten. Als ideale Ergänzung zu Werken von Mondrian, Palermo, Halley und Hamak "bereichern sie unsere Sammlung erheblich", so Hentschel.

Auch kunsthistorisch werden die Arbeiten hohe Bedeutung erlangen: Sie sind die vielleicht letzten großen Gemälde des schwer an Lungenkrebs erkrankten Alan Uglow. "Er hat sie im Bewusstsein des nahenden Todes gemalt", sagt Hentschel. "Letztlich werden sie sein Vermächtnis sein."

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