Ein alltagsnahes Aschenputtel

Am Freitag feiert die Kinderoper Premiere im Stadttheater.

Krefeld. Als Opernsängerin vor Kindern aufzutreten, ist nicht ganz alltäglich. "Manche halten sich bei hohen Tönen sogar die Ohren zu", erzählt die Mezzosopranistin Susanne Seefing, die als Aschenputtel bis Weihnachten Scharen von jungen Zuschauern ins Stadttheater locken will. "Wichtig ist, dass man verständlich singt. Die Kinder wollen wissen, was passiert."

Aus diesem Grund haben die Macher der Kinderoper um Regisseur Christian Tombeil die Vorlage von Gioacchino Rossini gründlich umgestrickt. Seefings Ehemann Karsten hat als musikalischer Leiter die Original-Oper "entschärft und schlichter gestaltet", wie er sagt. Und Dramaturgin Marion Kaeseler hat Spielszenen geschrieben, die alltagsnah das Märchen nacherzählen. "Wir kommen dabei ohne cool, Alter und Yo aus", merkt die Theaterpädagogin vorsichtshalber an.

Wichtig sei es, die Kinder immer wieder zu aktivieren, zum Mitmachen zu bewegen. So üben sie während der Vorstellung den gemeinsamen Schlusstanz ein und dürfen Aschenputtel auf der Bühne dabei helfen, Erbsen und Linsen zu sortieren.

Auch das Bühnenbild soll helfen, die Fantasie anzuregen. Gabriele Wasmuth hat es als "absurden Raum" gestaltet und setzt auf Assoziationen: "Die Bühne soll bloß nicht dem entsprechen, was Erwachsene glauben, was Kinder wollen", erklärt sie. Mit den Kostümen teilt Wasmuth gleichwohl klare Rollen zu - vom Aschenputtel im Flower-Power-Dress bis zu den fiesen Schwestern. Die erhalten laut Susanne Seefing beim Schlussapplaus eine spezielle Belohnung: "Wenn man sie gut gespielt hat, wird man von den Kindern gnadenlos ausgebuht."

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