Ein Abend über das Trinken

„Schluss mit Durstig!“ fordert Rüdiger Höfken in seinem fünften Soloprogramm, das konsequent trockene Themen vermeidet.

Krefeld. Die Midlife-Crisis ist ausgestanden, zumindest auf der Bühne. Zwei Kabarett-Abende hat Rüdiger Höfken in die Sinnkrise eines nöligen Mittvierzigers investiert, nun klingt er ungleich entschlossener: „Schluss mit Durstig!“ heißt sein fünftes Soloprogramm, das am Freitag, 14. Juni, im Podio-Theater Premiere feiert.

„Es wird ein Abend über das Trinken“, verspricht Höfken — und damit ist nicht nur der ewige Freund und Helfer Alkohol gemeint. Auch um Milch wird es gehen, um Wasser und um Kaffee, der zu seinem Leidwesen immer mehr „zum Modegetränk hochgepimpt“ wird. „Früher lief er durch den Filter — und fertig.“

In der Hauptsache jedoch wird Höfken, dessen Podio bekanntlich seit einigen Monaten neben einer Brauerei beheimatet ist, über Bier, Wein und Hochprozentiges plaudern. Um eigene Erlebnisse wird es gehen, aber auch um handfestes Wissen. „Im Grunde mache ich diesmal Infotainment“, sagt der Kabarettist, der monatelang Bücher, Zeitschriften und Internetseiten zur Kulturgeschichte des Trinkens verschlungen hat.

Bei der Recherche traten unerwartete Fakten zu Tage. So gab es schon weit vor dem Reinheitsgebot strenge Gesetze zum Thema Bier. „In babylonischer Zeit wurde ein Brauer, der wässriges Bier herstellte, darin ertränkt. Wäre das heute noch so, würden weite Teil von Holland entvölkert — und Köln dazu.“

Abseits solcher Pointen will Höfken zwischen den Zeilen durchaus ernsthafte Töne anschlagen. „Mich interessiert, wie die Gesellschaft mit Alkohol umgeht“, sagt er. „Heute gerät ja eher der, der keinen Alkohol trinkt, in den Verdacht, ein Problem zu haben.“ Höfken selbst genießt zum Essen gern ein Glas Wein — und ist auch dem Bier nicht abgeneigt. Während der Premiere wird allerdings nichts ausgeschenkt: „Das holen wir hinterher nach.“

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