Performance : Ein Abend ohne Konzept
Krefeld Theater am Marienplatz startet mit seinem „KlangMerzBau“.
Als kunstinteressierter Mensch kennt man das. Man denkt etwa an ein Theater, und es fällt einem eine Inszenierung ein, die man dort gesehen und die einen so beeindruckt hat, dass man sich leicht und gern daran erinnert. Denkt der Autor ans Theater am Marienplatz (TAM), fällt ihm etwa der Abend „Musikalische Laufbahnen“ ein, eine Arbeit des Hausherrn Pit Therre. Gut 70 Kleininstrumente und Klangerzeuger wurden da von fünf Ensemblemitgliedern bedient, zum Auftakt der jetzigen Spielzeit sind es „nur“ 34 Klangerzeuger oder Gruppen von solchen, die genutzt werden, aber zu einem Erinnerungsschatz wird die erste Aufführung des „KlangMerzBaus“ sicher nicht werden.
Im Herbst 2016 konnte das TAM sein 40-jähriges Bestehen feiern, mit dem Stück „Musikalische Laufbahnen“ startete es in seine Jubiläumsspielzeit. Pit Therre hatte sich zu diesem Werk ein minutiöses Konzept ausgedacht, nachdem die fünf Spieler ihre Aktionen auszuführen hatten. Das Konzept ging auf. Es entstand ein „wunderbar vielfältiges, absurdes Klang-Geräusch-Theater“, so schrieb es damals der Autor dieser Zeilen.
Der „KlangMerzBau“ nun soll nach dem Vorbild von Kurt Schwitters „Merzbau“ den Bühnenraum des TAM in eine begehbare Collage von Instrumenten und Klangerzeugern verwandeln. Deren Anzahl soll im Laufe der Saison zunehmen, doch ist dies ja kein Konzept für eine Aufführung, sondern nur eine Idee für eine prozesshaft wachsende Installation.