Konzert Dire Straits Experience in der Kufa

Krefeld · Interview Nach ausverkauften Arenen in Amsterdam und London tritt die Band um Chris White in Krefeld auf. Er ist der ehemalige Saxofonist der Dire Straits und jetzige Kopf der Coverband.

Chris White (l.) mit Terence Reis auf der Bühne.

Chris White (l.) mit Terence Reis auf der Bühne.

Foto: Dire Straits Experience

Herr White, erzählen Sie doch mal, wie es überhaupt dazu kam, Dire Straits Experience ins Leben zu rufen?

Chris White: Das Ganze begann 2011, als man uns fragte, ob wir im Rahmen einer Benefizgala in London nochmal auftreten würden. Ich dachte erst, das klappt nie. Denn Mark Knopfler war zu der Zeit nicht verfügbar, und ich ging davon aus, dass man keinen passenden Ersatzmann finden könnte. Zum Glück klappte das dann doch, und wir machten den Auftritt. Wir gingen aber erst mal davon aus, dass es eine einmalige Sache sein würde. Das Ganze lief aber so gut, dass sehr schnell weitere Anfragen kamen. In den Folgejahren änderte sich die Bandbesetzung dann mehrfach. Doch 2014 war die jetzige Dire Straits Experience schließlich komplett, und wir sind wirklich froh, diese großartige Musik spielen zu können. Es ist wirklich toll, dass die Menschen die Musik der Dire Straits immer noch auf der Bühne erleben wollen.

Terence Reis als Sänger und Gitarrist klingt nicht nur sehr ähnlich wie Mark Knopfler. Er ist zudem ein großartiger Gitarrist. War es schwierig, einen solchen Frontmann zu finden?

White: Wir entdeckten ihn im Internet, er lebte in Südafrika, und wir nahmen Kontakt zu ihm auf. Wir fragten ihn, ob er sich vorstellen könnte, mit uns was zu machen und baten ihn, uns ein paar Aufnahmen von Dire-Straits-Songs zu schicken. Und es ist unglaublich. Er klingt wie Mark und muss sich dafür nicht einmal anstrengen. Und er ist außerdem ein phänomenaler Gitarrist. Es scheint, er war für den Job vorherbestimmt.

Geht es denn darum, die Lieder der Dire Straits zu kopieren?

White: Für mich ist es so, dass jeder Auftritt anders ist. Jeder von uns hat ja seine eigene Art zu spielen. Wir versuchen nicht, die Dire Straits völlig zu kopieren, und dem Publikum gefällt das wirklich gut, weil es eben richtig live und echt ist.

Wie ist das, wenn man Fremdkompositionen spielt? Wie ist die Gratwanderung zwischen dem eigenen Stil und dem, was vorgegeben wird?

White: Für mich war das nie ein Problem. Ich habe in meiner Laufbahn als Studiomusiker mit so vielen Künstlern zusammengearbeitet, und ich hatte immer das Glück, meinen eigenen musikalischen Anteil dazu beitragen zu dürfen. Darüber bin ich sehr froh. Jetzt ist es dasselbe. Bevor ich damals bei den Dire Straits mitgemacht habe, war ich ein Fan der Band. Für mich ist das ein Riesenspaß.

Sprechen wir mal über Lieder wie „Telegraph Road“, das ja über zehn Minuten lang ist. Spielt die Band eine gekürzte Versionen?

White: „Telegraph Road“ werden wir in der Version spielen, wie die Dire Straits sie damals auf Tour gespielt haben. Wir halten uns schon weitestgehend an die klassischen Arrangements. Doch es wird einen Song geben, der in dieser Form nur 1996 auf einer Australien-Tournee gespielt worden ist. Für den großen Rest werden die üblichen Arrangements beibehalten.

Die Dire Straits haben in ihrer Karriere von den späten Siebzigern bis in die Neunziger hinein ja jede Menge Lieder gemacht. Nach welchen Kriterien wählt ihr die Songs für die Auftritte aus?

White: Ich denke, da sind einige Lieder, die das Publikum einfach erwartet. Neben „Telegraph Road“ wäre „Romeo and Juliet“ auch noch so ein Klassiker und „Brothers in Arms“ ebenfalls – und viele mehr. Aber wir haben natürlich die Gelegenheit auch Songs zu spielen, die vielleicht nicht so bekannt sind, weil wir das Gesamtwerk der Band komplett beherrschen. Von daher können wir auch Lieder der ganz frühen Alben spielen, und das ist schon großartig.

Du hast in deiner Karriere ja schon mit vielen ganz Großen zusammengearbeitet. Kannst du uns mal ein paar Namen nennen?

White: Ich hatte das Glück mit Leuten wie Paul McCartney, Joe Cocker, auch Robbie Williams, mit dem hab ich auch ein paar Sachen aufgenommen, zusammen zu arbeiten. Wer war da sonst noch? Lass mich kurz überlegen – ja, ich hatte das ganz große Glück, damals mit Ray Charles auftreten zu können. Das war für mich eine ganz große Sache, das war damals ein Konzert in Paris.

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