Dieses Musical ist ein Spiel im Spiel

Am 10. März feiert das Boulevardstück „Otello darf nicht platzen“ am Theater Premiere. Die WZ war vorab bei den Proben dabei.

Dieses Musical ist ein Spiel im Spiel
Foto: Matthias Stutte

Krefeld. Totale Verwirrung: Wer ist Otello? Wer hat gesungen? Wer ist der wahre Star? Welche Geliebte gehört zu welchem Otello? Wem lauern die Frauen tatsächlich auf? Tito oder Max oder Otello oder beiden Otellos?

Das menschliche Kaleidoskop der Sehnsüchte, der Realitäten spielt in dem Musical „Otello darf nicht platzen“ von Brad Carroll und Peter Sham verrückt. Das wird schon bei den Proben vorab deutlich. Das witzige Boulevardstück ist bereits das zweite Musical, das die Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach innerhalb kurzer Zeit herausbringen. Spritzige Unterhaltung, die durchaus auch dem Publikum den Spiegel vorhält.

Da schläft der Startenor Tito seinen Beruhigungsmittelschlaf und verpasst die Vorstellung, die Max, der Assistent des Theaterdirektors, mit großem Erfolg als Otello singt. Immer hat er sich nach diesem Moment gesehnt. Dann ist der „echte“ Otello verschwunden. Und es tauchen mehrere auf. Wer ist der Star? Die Frauen laufen ihnen nach, die Sängerin will Diva sein und spielt und singt Takte aus der Operngeschichte als Beweis ihres Talents. Maggie will von Tito ein Autogramm und hält Max, mit dem sie liiert ist, für diesen.

Turbulent geht es zu, die Dialoge sind überaus dicht getaktet, rhythmisch präzise, damit der „Gag“ auch wirkt, sagt Andrea Matthias Pagani. Er übernimmt im Stück die Rolle des Tito. Elena Otten als Maggie, Lukas Witzel als Max und Pagani sind als Gäste für diese Produktion ans Haus verpflichtet. Alle drei haben bereits bei vielen Musicals mitgewirkt.

Nach ihrem Eindruck zu der Arbeit an diesem Stück befragt, bekunden sie deutlich die Freude an dieser künstlerischen Arbeit, in einer kreativen Atmosphäre der Offenheit. „Entspannung ist sehr wichtig, das ist bei einer Komödie besonders notwendig. Sie muss richtig gespielt werden, mit Tempo und einer soliden rhythmischen Dialogtechnik, denn anders wirken die Pointen nicht“, sagt Andrea Matthias Pagani.

„Die Zuschauer wissen, wer der echte Otello ist. Nur die Darsteller auf der Bühne nicht, die Story überspitzt die Realität, bildet den Wahnsinn auf dem Theater übertrieben ab“, erklärt Lukas Witzel, der mit Elena Otten die Freude an der Musik bekundet. Sie erweitere die Möglichkeiten der Stimme. Die Vielseitigkeit der Musik erfordert einen differenzierten Gesang: „Da muss man auch die Opernstimme auspacken“, sagt Witzel.

Für Pagani ist das Musical „ein Spiel im Spiel, und es macht deutlich, dass wir in unserer Wahrnehmung der Dinge das sehen, was wir sehen wollen“. Verirrungen, Verwirrungen, inszeniert von Ansgar Weigner, ergeben ein rasantes Spiel um Sehnsüchte und Hoffnungen.

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