Die Doktorarbeit muss warten

Eva Ziegelhöfer ist seit September 2009 bei den Städtischen Bühnen – und arbeitet auf gleich drei „Baustellen“.

Krefeld. Mit sieben Jahren hat sie begonnen, Geige zu spielen. Und wusste von da an, dass sie im Bereich Musik arbeiten würde. "Aber mich hat die Musikvermittlung immer stärker interessiert als das reine Spielen", sagt Eva Ziegelhöfer. Und so arbeitet die Musikwissenschaftlerin seit September am Theater Krefeld-Mönchengladbach im Bereich der Dramaturgie und Pädagogik. Für Musik, versteht sich.

Die schwarzhaarige junge Frau lebt - wie fast alle Musikleute am Theater - in Mönchengladbach. "Ich habe mir eine Wohnung in der Nähe des TiN gesucht", erzählt sie, "dann habe ich nicht so lange Wege." Aber natürlich muss sie für einen Teil ihrer Arbeit auch regelmäßig nach Krefeld kommen.

Zum Beispiel zu den Kinderkonzerten, für die sie zuständig ist. Eva Ziegelhöfer muss für diese Sonntagvormittage die Programme zusammenstellen, hier in Absprache mit Philipp van Buren. Er moderiert die Konzerte. Die großen Sinfoniekonzerte erarbeitet Eva Ziegelhöfer in enger Kooperation mit ihrem Chef Graham Jackson.

Sieben Sinfoniekonzerte pro Spielzeit, zwei Chorkonzerte und die Sonderkonzerte sollen alle wohlkomponiert ihr Publikum erfreuen. Auch die Sonderkonzerte zum Tag der Deutschen Einheit, zu Neujahr oder das Karnevalskonzert in Mönchengladbach muss sie bestimmen.

Auch Schulkonzerte gehören in ihren Bereich. "Da muss ich genau schauen, was für einen Musikunterricht die Kinder erhalten", sagt Eva Ziegelhöfer. Denn schließlich sollen die Kinder Freude an den Konzerten haben. Zum diesem pädagogischen Bereich gehören etwa auch Workshops für Lehrer oder Interpretationen der Musikstücke.

Eva Ziegelhöfer studiert auch am Abend noch Unterlagen zu Hause, schleppt die wichtigen Dinge in einem gelben Rucksack mit sich herum. Bei dem Job kommt sie mit 40 Stunden pro Woche nicht aus. Sie schreibt fleißig Programme, Beiträge zum allmonatlichen Theater-Leporello, trägt zur Theaterzeitung bei und betreut auch die Internetseite der Sinfoniker.

Das gehört dann in Eva Ziegelhöfers drittes Arbeitsfeld, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. "Viele dieser Dinge habe ich schon in Praktika gelernt", erzählt sie. Denn schon während ihres Studiums in Würzburg hat sie im musikalischen Archiv der Staatsbibliothek Bamberg gearbeitet, war bei den Hofer Sinfonikern, beim Bayerischen Rundfunk und auch beim Beethovenfest Bonn in tätig.

"Aber hier in Krefeld und Mönchengladbach gibt es immer noch jeden Tag etwas Neues", sagt sie. Seit Mitte August 2009 ist sie jetzt hier. Und vermisst eigentlich nur eines: Zeit für ihre Doktorarbeit. Mit Mozarts Bezeichnungen für seine Kompositionen beschäftigt sie sich. "Aber das muss noch ein bisschen warten!" Die Theaterarbeit geht derzeit vor.

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