Der verlassene Party-Tempel - Königsburg nach Versteigerung des Inventars ausgeräumt
In der Königsburg wurden am Dienstag Theken und Inventar abmontiert und verkauft. Unklar ist, wie es mit dem Gebäude weitergeht.
Krefeld. Hinter einem Podest in der großen Halle wartet die Diskokugel auf einem Karton darauf, dass ihr neuer Eigentümer sie abholt. In einer Internetversteigerung wurden etwa 250 Sachen aus der ehemaligen Diskothek versteigert. Am Dienstag wurden sie abmontiert und abgeholt. „Das Herzstück ist die Musikanlage. Da haben sich viele drum gekloppt, die haben wir selbst ersteigert“, erklärt Volko Herdick von der Eigentümer-Gemeinschaft. Sie wird in dem Gebäude der Krefelder Rennbahn eingebaut, die Gastronomie und Diskothek betreibt Herdick selbst.
Auf der Tanzfläche liegt noch Glitter von der letzten Party im August 2017. Da war die Königsburg genau 30 Jahre alt. Ohne die Lichter und die Menschen wirkt sie kleiner. Im Moment sieht es nicht so aus, als würde dort noch mal jemand tanzen. In der kleinen Havanna-Halle wurde noch vor einigen Monaten zu Hip Hop und R’n’B gefeiert. Jetzt steht ein Kühlschrank neben dem schon fast abmontierten DJ-Pult mitten auf der Tanzfläche. Nur die Plastikpalmen an den Fenstern zur Königsstraße sehen aus, als hätte ihnen noch niemand gesagt, dass nun keine Partygäste mehr ihre Gläser auf ihnen abstellen werden.
Der Pool ist leer, den Rettungsring hat ein Stammgast ersteigert, der ihn als Erinnerung an seinen Pool in den Garten hängen wird. Selbst der Schriftzug am Haus wurde verkauft. Zwei Stammgäste haben ihn ersteigert. Sie werden ihn aufhängen, einer bekommt „Königs“, der andere das Wort „Burg“. Herdick ist mit der Versteigerung zufrieden. „Es ist mehr, als wir erwartet hatten.“