Aufführung Der „Pinselheinrich“ bittet zum Theater im Privat-Garten

Krefeld · Anuschka und Peter Gutowski erfreuen ihre geladenen Gäste

 Anuschka Gutowski spielte im Garten-Theater den Heinrich Zille in Finanznöten – und sammelte im Hut Geld von den Zuschauern ein.

Anuschka Gutowski spielte im Garten-Theater den Heinrich Zille in Finanznöten – und sammelte im Hut Geld von den Zuschauern ein.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Ein Theaterstück im Garten: Das Paar Anuschka und Peter Gutowski hat es verwirklicht und am Freitagabend den „Pinselheinrich“ aufgeführt. Das Leben des Heinrich Zille, auch Pinselheinrich genannt, hat Anuschka Gutowski mit Hilfe von Gesang, Puppen und einem Berliner Dialekt präsentiert. Im Garten der Familie Worts an der Uerdinger Straße ließen sich die geladenen Gäste auf Bänken und Stühlen nieder.

„Zilles Berliner Leben“, wie Anuschka Gutowski im Laufe des Stückes sang, wurde mit Musik aus der Drehorgel geschmückt. Anuschka Gutowski, die schwarz gekleidet Heinrich Zille darstellte, betonte singend und schluchzend seine finanziell schwierige Situation, unter der er gelitten hat. Das Publikum zeigte sich mit amüsierten Gesichtern begeistert. Durch das kommunikative Theater bekamen die Gäste Schauspielerei hautnah mit. Anuschka Gutowski, als Heinrich Zille, spielte mit dem Publikum und integrierte es in das Stück. So hielt sie ihren Zylinder vor die Zuschauer und bat sie um ein paar Groschen. Durch die Interaktionen herrschte eine lockere Stimmung. Dass die Drehorgel nach jedem Monolog nicht auf Anhieb Musik spielte, erheiterte das Publikum. Verschiedene Puppen und Instrumente, wie eine Harmonika und eine Drehorgel, wurden verwendet, das sorgte für Abwechslung.

Vor dem Publikum waren fünf Werke des Malers, Grafikers und Fotografen Zille auf Staffeleien dargestellt. „Ich bin ein Bild aus seinen Bildern“, erzählte Heinrich Zille. Durch eine Kooperation mit dem Kunstmuseum in Mülheim an der Ruhr wurden dem Paar fünf Werke von Zille bereitgestellt. Zille fand die Inspirationen für seine Werke auf dem Straßenstrich und in nassen Kellerwohnungen. Er wird auch als „Arme-Leute-Maler“ bezeichnet. Gutowski griff nach Puppen aus ihrem Koffer, um diese Personen darzustellen.

Aufgrund der niedrigen Corona-Inzidenz kann auch wieder Theater gespielt werden. Auch das Krefelder Hinterhoftheater „Hintenlinks“ der Gutowskis hat geöffnet. „Wann sind die Leute bereit, sich wieder zu trauen?“, fragte sich Peter Gutowski.

Am Ende der Aufführung gab es langanhaltenden Applaus für die Puppen und für das Paar Anuschka und Peter Gutowski. Der Garten wurde von der Bekannten der Gutowskis für dieAufführung bereitgestellt. Die handverlesenen Gäste konnten Geld spenden.

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