Kultur in Krefeld : Der Künstler Caco: „Mir hat es nie an etwas gefehlt“
Am vergangenen Freitag ist der Künstler Caco nach langer schwerer Krankheit gestorben.
Krefeld. Caco war ein Hansdampf in vielen Feldern der Kunst und ein Krefelder Original, nun ist er verstorben. Der Mann war bildender Künstler und Lebenskünstler, Aktionskünstler und Musiker, Störenfried und Umweltaktivist. Er konnte polarisieren und für sich einnehmen. Würde man seine Freunde und Gegner in einen Topf werfen, käme dabei eine überraschend große Anzahl von Menschen heraus, die sich in einem Punkt einig sind: Der Mann gehört zu Krefeld. Nun ist Caco, am 11. November 1948 als Karl-Heinz Ramacher in Köln geboren, vor Vollendung seines 69. Lebensjahres am vergangenen Freitagmorgen nach langer schwerer Krankheit gestorben.
Als die Kinder des bürgerlichen Krefeld in den 1970er und 1980er Jahren die alternative Kultur entdeckten, hatte Caco als unberechenbarer Dada-Clown seine große Zeit. Man traf den Aktionskünstler an allen Ecken und Enden der Stadt. Dem kölschen Jung wurde Frohsinn nicht in die Wiege gelegt. Der Mann seiner Mutter kommt aus dem Krieg zurück und kann den Jungen, der nicht sein Sohn ist, nicht akzeptieren. Die Folge: Caco wächst in Heimen auf, unter anderem in Süchteln. Dass das eine harte Zeit für ihn war, hat er der WZ anlässlich seines 65. Geburtstags erzählt. In Oedt macht Caco seine Ausbildung zum Polsterer, Sattler und Dekorateur. Er absolviert Gesellenjahre in Köln, dann schubsen den 21-Jährigen erste Drogenerfahrungen aus der bürgerlichen Lebensplanung. Gemalt und geschrieben hat er schon in frühen Jahren, und 1970 schließt er sich dem Jupp-van-de-Flupp-Orchester an. Die schräge Musiktruppe wohnt als Kommune in Nettetal und zieht 1972 nach Krefeld. Auftritte absolviert die Band bundesweit.
„Beuys ist mein Chef“, hat Caco über den Mann gesagt, der ihn am meisten beeinflusst hat. Besuche in der Freien Internationalen Universität von Beuys ab 1972 gaben Cacos Leben nochmals eine Wendung.