Dear Wolf: Leitwolf lässt das Heulen nicht

Alexander Classen versucht erneut, seine Band Dear Wolf wiederzubeleben. Am Freitag wird das neue Album in der Kufa vorgestellt.

Krefeld. Jetzt haben sie es noch einmal getan. Und das liegt wohl vor allem an Alexander Classen. Der Leitwolf kann das Heulen nicht lassen, und so traut sich die Krefelder Band Dear Wolf um den inzwischen 51-jährigen Sänger ein zweites Comeback zu. „Hello Stars“ heißt das sechste Album der Indie-Pop-Rock-Band. Vorgestellt wird das neue Opus am Freitag in der Kulturfabrik.

2007 war es schon einmal so weit. Damals war es zehn Jahre her, dass sich „die Wölfe“, wie sie von ihren Fans stets genannt wurden, aufgelöst hatten. Vier Alben hatte man bis 1997 produziert, doch alle Träume vom großen Erfolg hatten sich für die 1988 gegründete Band nicht erfüllt — trotz wohlmeinender Kritiken und vieler Video- und Radioeinsätze.

Mit „The FallDownStandUp“ sollte 2007 der Neubeginn glücken. Doch das Comeback brachte nicht den erhofften Erfolg, der Zauber des Neuanfangs verpuffte bald. „Es kam mir so vor, als würde ich durch immer tieferen Morast waten“, erzählt Classen.

2010 haben sich dann Classen und Gitarrist Martin Smeets, die verbliebenen Gründungsmitglieder der Band, noch einmal zusammen auf den Hosenboden gesetzt. Über ein Jahr lang, bis zum Sommer 2011, haben sie sich Zeit genommen, neue Songs zu entwickeln und aufzunehmen. Oliver Griehte sitzt wie schon bei „The FallDownStandUp“ am Schlagzeug, Tobias Kirsten hat Guido Geerlings am Bass abgelöst. Michael Hoeffels erweitert am Keyboard das Klangspektrum.

Im Zentrum der Begleitung für Classens Rockröhre steht aber nach wie vor das vielfarbige Gitarrenspiel von Smeets. Die hymnisch-melancholischen Melodien Classens und die zwischen schroff und zart changierende Gitarre von Smeets bilden wie stets eine unauflösbare Einheit.

„Zwischen Cure, New Order, Morrisey” und anderen verorten die Wölfe ihre Musik. Man kann mit den Songs des neuen Albums eine Zeitreise in die 1980er Jahre machen, aber dort ist die Band nicht stehen geblieben. Das Album klingt zeitlos frisch.

Mit Fuego ist man bei dem Label gelandet, das auch die Krefelder Kultband M. walking on the water vertritt, Fotograf Philip Lethen sponsert eine Teilauflage auf Vinyl. Der inzwischen international erfolgreiche, in Los Angeles lebende Designer Jens Gehlhaar, der schon frühere Alben der Wölfe gestaltete, hat für „Hello Stars“ ein hübsches Layout gefunden.

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