David Werker hat ein Heimspiel

Der gebürtige Krefelder startet durch: Radio, Buch, neues Programm und zwischendurch tritt er in der alten Heimat auf.

Krefeld. „Hi, ich bin David“: Fast schüchtern streckt der junge Mann mit dem braunen Wuschelkopf seine Hand aus und lässt sich auf die Bierzeltbänke vor der Kulturfabrik nieder. „Ich bin echt gerne hier. Das erinnert mich immer so an meine Abi-Zeiten: Zwischen Bier 10 und Bier 11 kam die K-Frage — Knutschen oder Kotzen?“

Comedian David Werker ist gebürtiger Krefelder, vor über drei Jahren hat er im Podio-Wohnzimmertheater die Premiere seines ersten Programms gefeiert, danach ist viel passiert: Werker ist vor allem durch seine Radio-Studentenkomik „Werkerpedia — das Radioreferat“ bekanntgeworden, er hat ein Buch zu seinem ersten Programm veröffentlicht und im letzten Jahr als bester Newcomer den Deutschen Comedypreis abgeräumt.

Jetzt geht er mit seinem zweiten Programm auf Tour. „,Es kommt anders, wenn man denkt’ beschäftigt sich quasi mit dem, was kommt, nachdem man dann nach 2700 Semestern sein Studium doch abgebrochen hat und dann auf einmal erwachsen sein muss.“ Werker grinst: „Die Läden, in die man reingeht, ändern sich — das Ikea-Bällchenbad ist jetzt zum Beispiel nicht mehr drin —, und man stellt sich die Frage ‚Brauch’ ich einen Job, und wenn ja, wie viele?’. Und die Freundin will auf einmal mit dir zusammenziehen.“

David Werker, Krefelder Comedian, zum Ostwall-Umbau

Ob Werker am Ende seines Programms erwachsen wird, will er noch nicht verraten. Im November steht er mit dem Programm in der Kufa auf der Bühne. „Ein Heimspiel ist natürlich was ganz anderes als die anderen Termine der Tour, da will ich besonders gut sein.“ Das sei auch der Grund, warum Krefeld eine der letzten Städte auf der Werker-Tour sei. „Das will ich nicht versauen, hier soll alles schon eingespielt sein.“

Privat wohnt Werker in Köln, in seiner Freizeit besucht er aber auch hin und wieder seine Heimatstadt. „Ich liebe den Krefelder Stadtwald, der kann locker mit anderen Parks in der Großstadt mithalten.“ Auch die Innenstadtentwicklung beobachtet der Comedian. „Auch als Krefelder in Köln krieg ich mit, dass der Ostwall umgebaut wird, das ist ja teilweise schlimmer als bei Stuttgart 21 hier. Außerdem habe ich bei den Krefeld Pinguinen in der letzten Saison mitgefiebert.“

Die Geschehnisse will er auch im November irgendwie in sein Bühnenprogramm einbringen. Bis dahin hat Werker aber noch einiges vor: Neben der Tour veröffentlicht er das Buch zu seinem Programm, außerdem hat er immer wieder Projekte mit den Krefelder Kabarettisten Volker Diefes und Rüdiger Höfken. „Im Sommer gibt’s ’ne Reunion, da stehen wir beim Lachblüten-Festival im Botanischen Garten auf der Bühne. Die schlechte Nachricht: Leider schon ausverkauft, aber für die Kufa gibt’s ja noch Karten.“

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