Kinder- und Jugendtheater in Krefeld Das Märchen „Frau Holle“ kommt als Familienstück ins Kresch

Krefeld · „Frau Holle“: Das Kresch-Theater zeigt eine besondere Version des Grimm-Märchens.

 Christina Wouters (v.l.), Michaela Christl und Tom Büning stimmen auf die Produktion „Frau Holle“ ein.

Christina Wouters (v.l.), Michaela Christl und Tom Büning stimmen auf die Produktion „Frau Holle“ ein.

Foto: Andreas Bischof

Die Mädchen haben viel zu tun: Apfelbäume schütteln, Brote aus dem Ofen holen und Kissen aufschütteln. Daneben finden sie noch Zeit, ihre Geschwisterbeziehung zu hinterfragen und zum Besseren hin zu ändern. Alles geschieht im Märchen „Frau Holle“. Es birgt wie viele andere Erzählungen der Gebrüder Grimm viele Lebensweisheiten, die heute noch aktuell sind, und feiert jetzt Premiere im Kresch-Theater.

„Frau Holle“ stand bereits einmal auf dem Spielplan, musste coronabedingt abgesagt werden. Der zweite Versuch startete mit einem neuen Team und einer überarbeiteten Geschichte. Denn diesmal führt Kresch-Theaterleiterin Isolde Wabra auch Regie. „Mir gefiel die erste Fassung nicht“, berichtet sie, die selbst Mutter von zwei Kindern ist. „Also habe ich jetzt erstmals selbst eine geschrieben und beleuchte vor allem die Rolle der Mutter kritisch.“

Theaterleiterin Wabra hat das Grimmmärchen umgearbeitet

Die zentrale Frage lautet: „Warum verstehen sich die beiden Schwestern nicht? Die Geschwisterbeziehung ist die längste Beziehung des Lebens und alle Eltern wünschen sich eine harmonische Beziehung.“ In der realen Welt fragt sich die Mutter: „Mache ich alles richtig?“ Im Märchen wird eine Mutter beschrieben, die keiner haben will. In der Frau-Holle-Welt dreht sich alles um. Dort erfährt Rosemarie als Goldmarie, die auf Erden alles falsch und der Mutter nichts recht machen kann, Lob und Anerkennung. Annemarie, die Pechmarie, ist Lieblingstochter der Mutter. Sie ist frech, passt sich nicht an, und wird am Ende mit dem teerartigen Zeug überschüttet.

Wabra: „Die Geschwisterbeziehung wird bei ,Frau Holle` auf die Probe gestellt, wenn es gruselig wird. Die Mädchen zeigen, was alles möglich ist, wenn sich die Schwestern gegen die Mutter wenden.“ Wabra hat eine zauberhafte Liebesgeschichte dazu geschrieben und einen überraschenden Schluss. Es geht nicht nur um Konflikte. Spaß und Humor kommen nicht zu kurz. „Die Kinder verstehen es“, ist die Regisseurin sicher. 

Derweil wird aus Fritz der Graf Friedrich-Wilhelm, schütteln die Geschwister die Kopfkissen am Fenster. „Wenn die Federn fliegen, ist für alle ein Vergnügen. Was bunt war, wird jetzt weiß. Frau Holle friert zum Vergnügen.“ Dazu bewegt sich Frau Holle in einem schönen duftig-leichten Kleid mit vielen Hundert Tüll-Rüschen über die Bühne. Stoff für eine schöne Aufführung.

Das Schauspielerteam besteht aus Tom Christopher Büning, Michaela Christl, Kathrin Selakovic und Christina Wouters. Sie sind allesamt Krefelder.

Empfohlen wird das Stück ab sechs Jahren und für die ganze Familie. Die Premiere ist ausverkauft; gleiches gilt für die 33 Schulaufführungen. Hier können aber noch Zusatztermine gebucht werden. Karten im freien Verkauf gibt es noch für die Familienvorstellungen an den Wochenenden. Es gilt die 2G-Regel. Info und Buchung unter Telefon: 02151 862626, per E-Mail und online.

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