Krefeld Das „Dach der Kulturen“ öffnet an der Alten Kirche

Evangelische Kirche und Diakonie richten zur interkulturellen Woche eine Anlaufstelle für rat- und hilfesuchende Neuankömmlinge ein.

Krefeld. Ein interkulturelles Zentrum eröffnet die evangelische Gemeinde Alt Krefeld offiziell am 24. Oktober nach einem interreligiösen Gottesdienst. Das künftige „Dach der Kulturen in Krefeld“ wird im Gemeindehaus an der Quartelnstraße 13 ihren Sitz haben. „Es wird eine zentrale Anlauf- und Beratungsstelle sein, die vor dem Hintergrund der Flüchtlingsfragen von besonderer Bedeutung ist“, stellt Pfarrer Volker Schran fest.

Die Eröffnung ist gleichzeitig der Abschluss der Interkulturellen Woche vom 17. bis zum 24. Oktober mit einer Vielzahl von Veranstaltungen zu den aktuellen und grundsätzlichen Fragen der Integration. Das Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“. Veranstalter der Aktionswoche ist unter anderem der Arbeitskreis für Zuwanderung und Integration.

Unterstützt wird Pfarrer Volker Schran in seinem Projekt derzeit vor allem von der benachbarten Diakonie am Westwall. Deren stellvertretender Geschäftsführer Ludger Firneburg kündigt an: „Wir werden uns mit der Integrationsagentur der Diakonie dort einbringen. Finanziert werden von uns Sprachkurse für Frauen, für Kinder und erwachsene Neuankömmlinge in unserer Stadt“. Ein Sprachkurs für Menschen aus Eritrea sei bereits erfolgreich gelaufen, stellt Firneburg fest. Darüber hinaus werde die Diakonie Beratungen unter anderem für die dort inzwischen tätigen Vereine leisten. Mittlerweile, so Pfarrer Schran, sind im Gemeindezentrum Vereine wie das Tschechow-Kulurzentrum, griechische, slowenische, evangelisch-indische und afrikanische Vereine aktiv.

Eleni Biskini-Fischer, Leiterin der Integrationsagentur der Diakonie: „Wir werden dort auch in der jeweiligen Muttersprache über das Leben, den Alltag und die Regeln in der neuen Heimat der Ankömmlinge beraten.“ Und das Angeot gelte für alle, nicht nur für Kriegsflüchtlinge, betont Biskini-Fischer.

An zwei weiteren Projekten ist die Diakonie in der Aktionswoche beteiligt. Mit Eva Staudacher vom Arbeitskreis beteiligt sie sich an der Auftaktveranstaltung am 17. Oktober im Schwanenmarkt. „Unterstützung für Familien“ heißt es dort von diversen Anbietern und Dienstleistern, städtischen Beratern und richtet sich an Jung und Alt, an Einheimische wie Zugewanderte mit ihren speziellen Problemen.

„Die Burgen meines Lebens“ heißt der Kulturabend im Rittersaal von Burg Linn am 22. Oktober, den die Diakonie ausrichtet. Szenisch werden hier von Laien-Darstellern Episoden verschiedner Fluchten geschildert. Frauen aus Rumänien und Bulgarien schildern, warum sie Armut, Elend und Verfolgung ihrer früheren Heimat verlassen haben. Ein Flüchtling aus Syrien spricht über seinen Fluchtweg „barfuß über Disteln“. Träume und Realität, Hoffnung und Enttäuschung stellen Theater, Musik und Lyrik vor. Aber, so Eleni Biskini-Fischer, „es kommen auch Alltagsszenen in der neuen Heimat vor, die Telefonate mit dem Jobcenter oder dem Krankenhaus oder die Sprachvermittlung in der Schule.“ Schicksale mit mehr oder weniger Happy-End sollen es sein, die als Beispiele Energie und Ideen des Publikums fördern sollen. Der Eintritt zu dem Abend ist frei. Da die Personenzahl auf Burg Linn auf knapp 200 begrenzt ist, müssen Eintrittskarten vorher in der Diakonie am Westwall 40 abgeholt werden.

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