Christine Fausten: Kunstwerke wie Elfengewänder

Die Kreative kam über das Theater zur Kunst. Ihr Material findet sie oft auf dem Müll.

Krefeld. Sie erinnern an Elfengewänder, wie sie im Märchen beschrieben werden. Zarte, hauchdünne Gebilde in Pastelltönen schweben in der oberen Etage der Kulturfabrik mitten im Raum. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass hier Materialien verwendet wurden, die oft auf dem Müll landen.

Stoffreste und Plastiktüten sind die Hauptbestandteile der sechs zwei Meter langen Materialcollagen, die Christine Fausten eigens für ihre Ausstellung in der Kulturfabrik gefertigt hat. Die 1963 in Düsseldorf geborene und seit über zehn Jahren in Basel lebende Künstlerin bekennt sich zu ihrer Sammelwut.

Mit viel Gespür fügt sie das unscheinbare Material schichtweise zusammen und schafft daraus zauberhafte Objekte. Mit ihrer filigranen Beschaffenheit lassen sie durchaus Gedanken über die großen Themen Vergänglichkeit oder Verletzlichkeit des Lebens zu. Fausten hat über das Theater, wo sie als Maskenbildnerin arbeitete, zur Kunst gefunden. Erst mit Dreißig begann sie das Studium der Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Gotthard Graubner. Ihr besonderes Gespür für Farben überrascht daher nicht. Für ihre teilweise großformatigen Bilder benutzt sie gerne Temperamalerei, die sie selbst mischt. Mit dünnen Lasuren trägt sie die Farben auf, die sie bewusst verlaufen lässt.

Trotz dieser Transparenz entwickeln die Farben eine besondere Leuchtkraft. Eine zusätzliche Steigerung bilden die kreisförmigen Formen, die vereinzelt in den Flächen kleine Inseln bilden. Mit dieser Eingrenzung von Farbfeldern werden bestimmte Partien stärker fokussiert.

Eine konkrete figürliche Formensprache gibt es nicht, aber Natureindrücke spielen eine wichtige Rolle. Die daraus gewonnenen Empfindungen spiegeln sich in der verdichteten und dabei doch so luftig wirkenden Malerei wider. „Ich möchte meine Bilder zum schweben bringen“ sagt die Künstlerin dazu. In der jetzigen Ausstellung finden sich mehrere Beispiele dafür.

Bis 16. Juni; geöffnet werktags 10-16 Uhr und bei Veranstaltungen.

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