Chris Kramer bringt den Blues in die Stadt

Der Musiker plant eine Konzertreihe in der Friedenskirche.

Chris Kramer bringt den Blues in die Stadt
Foto: nn

Krefeld. Krefeld soll eine Blues-Stadt werden. Das hat er sich fest vorgenommen. Ob Chris Kramer gelingt, was er vorhat, kann man nicht sagen, aber ernstnehmen sollte man das Vorhaben des Mannes aus Schwerte auf jeden Fall. Der Mundharmonika-Spieler ist schon öfter selbst in Krefeld erfolgreich aufgetreten, jetzt will er hier auch als Veranstalter Fuß fassen. Vier Konzerte hat er mit der Friedenskirche bis zum Ende des Jahres in Planung.

Der erste Gig sollte schon heute Abend stattfinden — doch was schief gehen kann, geht schief. Sänger und Gitarrist Carl Carlton musste den Auftritt absagen, weil er kurzfristig erkrankte. Einfach absagen, das ist nicht die Sache von Chris Kramer. „Für alle, die sich umsonst auf den Weg in die Friedenskirche machen, werde ich kostenlos dort ein spontanes Konzert geben.“

Kramer wurde 1970 in Marl geboren. Sein Vater war Bergmann, arbeitete auf der Zeche Auguste Viktoria. Der Sohn lernte Industriekaufmann, schmiss den Beruf nach drei Monaten, das war 1994. Seit 1991 war Kramer schon regelmäßig in seiner Marler Stammkneipe „Die Mühle“ aufgetreten, dann wollte er sein Hobby zum Beruf machen.

Ein „Kumpel vom älteren Bruder“ hat Kramer als Teenager mit Blues infiziert. „Der Blues hat meine Seele berührt, ich bin gefangen davon“, sagt Kramer. Mit 13 lernt er ein paar Griffe auf der Gitarre, als er 18 Jahre alt ist, drückt ihm jemand eine Mundharmonika in die Hand. Das war’s. In den Blues vernarrt war Kramer eh schon, jetzt kann er diese Liebe mit dem für ihn passenden Instrument zum Ausdruck bringen.

Er lernt die Mundharmonika autodidaktisch und hat es darauf im Genre Blues bis zur Perfektion gebracht. Mindestens 100 Auftritte im Jahr absolviert er nun schon seit 20 Jahren, solo oder mit der eigenen Band. Seit 2010 nimmt ihn Deutsch-Rock-Star Peter Maffay mit auf Tour.

In Krefeld will Kramer seine Musik aber nicht nur in Konzerten präsentieren. Mit dem pädagogischen Projekt „Blues in der Schule“ ist Kramer schon in Marl in Grundschulen unterwegs gewesen, das will er auch in Krefeld praktizieren. Dafür sucht er aber noch Sponsoren.

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