Theater Bunt und witzig, aber trotzdem angestaubt

Krefeld · Das Theater Krefeld Mönchengladbach zeigt Schnitzlers „Reigen“ als Stream.

 Ein Augenschmaus: Die knallbunten Kostüme haben zwar historisierende Entwürfe als Grundlage, aber anachronistische Details machen sie zeitlos.

Ein Augenschmaus: Die knallbunten Kostüme haben zwar historisierende Entwürfe als Grundlage, aber anachronistische Details machen sie zeitlos.

Foto: wz/© Matthias Stutte

Arthur Schnitzlers „Reigen“, 1920 in Berlin uraufgeführt, war ein Skandalstück. Fünf Frauen und fünf Männer haben darin reihum Sex miteinander, was aber im Text so nicht auftaucht. In Berlin gab es sogar einen Prozess, bei dem aber der Vorwurf der Erregung öffentlichen Ärgernisses abgeschmettert wurde. Der vom Skandal entnervte Autor ließ das Stück dennoch zur Aufführung sperren. Dieses Verbot endete 1982. Nun hat Maja Delinic den „Reigen“ als postmodern bunten Bilderbogen fürs Theater Krefeld Mönchengladbach inszeniert. Als Premiere wurde eine Aufzeichnung der Generalprobe gestreamt.