Big-Band-Jazz und betörender Gesang

Der Jazzklub Krefeld hat für verschiedene Spielorte wieder ein hochkarätiges Programm zusammengestellt.

Krefeld. Big Band trifft auf Starsolisten, das ist im Jazz meist ein Erfolgsmodell. In Deutschland praktiziert es etwa die WDR Big Band. Der Jazzklub holt am 2. März die norwegische Variante nach Krefeld. Das Trondheim Jazz Orchestra trifft auf der großen Bühne des Stadttheaters auf den US-Star-Saxophonisten Joshua Redman, satte Bläsersätze in raffinierten Arrangements werden die eleganten Linien Redmans abfedern. Doch das ist bei weitem nicht das einzige Highlight im JKK-Programm des ersten Halbjahres.

Am 29. Januar etwa kann man sich wieder in die Fänge dieser Sirene begeben. Sidsel Enresen, ebenfalls aus Trondheim, verblüffte bei ihrem ersten Krefelder Gastspiel im Jahr 2010 im Jazzkeller mit verblüffender Gesangstechnik, mischte archaische Klänge mit freien Formen. Dieses Mal kommt sie mit dem Gitarristen Stian Westerhus, ebenfalls aus Norwegen, in den Keller.

Jungen deutschen Jazz, wendig, vielseitig, der Jazzhistorie ein Schnippchen schlagend — oder auch nicht —, hört man im ersten Quartal noch von der Band „Hütte“, die der Schlagzeuger Max Andrzejewski leitet (17. Januar, Jazzkeller). Auch die Band „Grund“ hat einen Schlagzeuger als Bandleader. Christian Lillinger hat gleich ein Septett um sich geschart, unter anderem ist dabei Vibraphonist Christopher Dell (4. Februar, Foyer Stadttheater).

Er ist einer der besten deutschen, man kann auch ruhig sagen, europäischen Jazz-Kontrabassisten. Sebastian Gramss hat man hier schon oft mit Bands erlebt. Am 22. März bestreitet er die erste Hälfte eines Doppelkonzerts mit einem Soloprogramm. In der zweiten Hälfte wird man ein Damenduo erleben. Die Saxophonistin Ingrid Laubrock, die die Fans hier schon mit einer eigenen Gruppe überzeugte, trifft auf die kanadische Pianistin Kris Davis.

Zum internationalen Jazztag am 30. April ermöglicht der Jazzklub im Rahmen eines weiteren Doppelkonzerts im Rittersaal der Burg Linn die Begegnung mit einer deutschen Pianistenlegende. Den gebürtigen Leipziger Joachim Kühn, der sich mit seinem expressiv-emotionalen Spiel internationales Ansehen erspielt hat, wollte der JKK immer schon verpflichten, endlich hat es geklappt. Den anderen Part dieses Konzerts übernimmt der Pianist Florian Weber, dessen Spiel eher impressionistisch-sublim daherkommt, das aber ähnlich zu fesseln vermag.

Zu den genannten kommen noch weitere Konzerte, dazu die JKK-Jazz-Sessions und etliche hochkarätig besetzte Sessions der Reihe Jazzattack.

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