Bernd Stelter seziert den Alltag in der Ehe

Comedian stellte sein neues Programm in der Kulturfabrik vor.

Bernd Stelter seziert den Alltag in der Ehe
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Vorstellung ausverkauft, kein Parkplatz rings herum, dafür am Donnerstagabend Autos aus halb NRW in den Straßen rund um die Kulturfabrik: Bernd Stelter präsentiert sein neues Programm „Wer heiratet, teilt sich die Sorgen, die er vorher nicht hatte“. Das Gros des Publikums ist in dem Alter, dass man die Silberhochzeit vielleicht gerade vor sich — so wie Bernd Stelter — oder schon länger hinter sich hat. Ein kompetentes Völkchen, wenn es um Ehealltag geht, hat sich in der Kufa versammelt.

Da fragt Stelter zum Aufwärmen auch gleich einmal in den ersten Reihen nach, wie lange man schon verheiratet sei. Auf Singles stößt er dabei nicht. Im historischen Rückblick schwirrt er unterhaltsam durch die Jahrtausende, vom Neandertaler, der mit der Keule auf der Schulter durch Düsseldorf gelaufen sei, um eine Neandertussi zu finden, über Apostel Paulus und die Frage seiner Zeit „Woher neue Gemeindemitglieder für die junge Kirche nehmen?“ bis zu Zeitgenossen unserer Tage, die die neue Mehrfach-Ehe pflegen.

Statistisch ist Stelter auf der Höhe und weiß, dass verheiratete Männer länger leben. Schließlich haben diese eine Frau, die fürsorglich sagt: „Schatz, trink doch mal ein Wasser zwischendurch!“ In Liedern greift er andere Aspekte des Ehelebens auf.

Dann zitiert er aus einem Blog, in dem eine junge Frau die Heirat der Freundin schildert. Dann ein Auftritt als Redner auf einer Fachtagung von Standesbeamten, oder auch die Erinnerungen eines Trauzeugen bei einer Hochzeit, die ihren Anfang beim Frikadellenstand im Schützenzelt nahm — bieder seriös präsentiert sich der Comedy-Mann mit seinen Ausführungen. Sie würden auf jeder Altersheimsitzung unbeanstandet durchgehen. Nichts Neues, aber es trifft den Geschmack seiner wichtigsten Zielgruppe.

Die hat auch keine Mühe, die Anspielungen im Schlagermedley der 70er Jahre zu verstehen und fühlt sich an die Zeiten erinnert, als man die erste Liebe fand, zum Traualtar „schleppte“ — und sich mit ihr auch noch an diesem Abend in der Kufa erfreuen konnte.

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