Ausstellung in der Shedhalle: Zitrusfrüchte und Kommunismus

Absolventen des Studiengangs Design stellen in der Shedhalle ihre Arbeiten vor. Das Spektrum ist beeindruckend.

Krefeld. Die Kerne der Bitterorangen brachten Design-Studentin Elke Hoffmann im französischen Namur auf die Idee. „Sie gefielen mir so gut, ich habe sie zu Hause sofort in Gips gegossen“, berichtet sie. „Zitrusfrüchte und ihre Details wurden so zum Mittelpunkt meiner Arbeit.“ Die Teile der Früchte, die ansonsten wenig beachtet werden, sind in Porzellan gegossen und zu Schmuck verarbeitet. Die weißen Objekte werden durch farbige Kautschuk-Bänder gehalten.

Diese Arbeit wurde bei der Abschlussfeier für 30 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Design (Diplom und Bachelor) von Professor Nicolas Beucker, dem Dekan des Fachbereichs, als Beispiel für eine fächerübergreifende Arbeit hervorgehoben. Rund die Hälfte der frisch gebackenen Designer nutzte die Chance und präsentierte ihre Abschlussarbeiten der Öffentlichkeit.

Beucker zeigte sich von den Arbeiten sichtlich beeindruckt. Ebenso beachtenswert sei die Arbeit von Diana Schmitz. Die 27-Jährige möchte darin nicht weniger als die Welt retten. „Entwicklung von Kommunikationsmaßnahmen zum Thema ,Die 7 Todsünden‘“, ist die überschrieben. „Habgier, Hochmut, Zorn, Neid, Faulheit, Völlerei und Wollust sind mittlerweile aktueller denn je“, sagt sie. „Was bedeutet das für unsere Gesellschaft?“

Mit Hilfe von Google-Earth hat sie Gebiete ermittelt und am Erdball verdeutlicht, in denen diese Sünden, wie beispielsweise die menschliche Ausbeutung für preiswerte Produkte, aktuell sind.

Justine Ohlhöft stammt aus Mecklenburg-Vorpommern, wo es das sozialistische Musterdorf Mestlin gibt. „Die Verbindung zu Marx und Engels ist nahe“, sagt sie. Für ihre Arbeit druckte sie Textfragmente der Philosophen und Publizisten auf Plakate und versah sie statt mit einer Quellen-Angabe mit einem QR-Code, der dann auf die inhaltliche Stelle des kommunistischen Manifests im Internet verlinkt. „Wenn das kommunistische Manifest als Link angegeben wäre, würde keiner drauf klicken“, erläutert Ohlhöft.

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