Ausstellung: Gedämpfte Seelenlandschaften

Thomas Ritter zeigt abstrakte Farbspiele bei Peerlings.

Krefeld. Bewusst offen gestaltet Thomas Ritter seine Kunst. "Meine Bilder haben keine Botschaft", sagt der in Norddeutschland lebende Künstler, der seine Arbeiten zum zweiten Mal in der Galerie Peerlings zeigt. Die Offenheit, die Ritter seinen Werken zuschreibt, macht es allerdings nicht einfach, sie zu beschreiben.

Meist bestimmt ein Farbklang das Bild, der sich aus vielen Schichten zusammensetzt. In langen Arbeitsprozessen werden die Farben aufgetragen und stellenweise wieder entfernt. Als "Prozess des Suchens" bezeichnet der Künstler diese Vorgehensweise.

An wenigen Stellen, meist zur Mitte hin, verdichten sich die Farben und bekommen eine fast reliefartige Struktur. Es sind kleine Inseln im Bild, die den Blick auf sich ziehen und für Tiefenwirkung sorgen. Gegenständliches wird man kaum daraus lesen können, doch die Assoziation von Landschaften stellt sich ein.

"Hohe Landschaft Grün" ist eines der wenigen Beispiele eines konkreten Hinweises im Titel. Das Hochformat zeigt von unten nach oben Farbabstufungen von dunklem Grün bis zu hellen Tönen. Trotz der extrem reduzierten Formensprache könnte man an einen Tannenwald denken, darüber ein nebliger Himmel. Manchmal schreibt Ritter seinen Farben im Titel eine emotionale Eigenschaft zu. "Ruhig Blau" ist ein Beispiel für diese Methode.

Ob Rot oder Gelb, die fein abgestuften Farbtöne sind stets gedämpft. So spiegeln sie sanfte Emotionen wider, in die sich der Betrachter erst einfinden muss. Dann kann er in diesen Seelenlandschaften viel entdecken.

Galerie Peerlings, Friedrichstraße 49. Mo.-Do., 10-15 Uhr; Fr., 10-13 Uhr, Sa., 10-14 Uhr. Bis 31. Dezember.

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