Auftritt: Cornelius Gerbert hat Lust auf den Neubeginn

Cornelius Gebert kommt direkt von der Stuttgarter Schauspielschule ans hiesige Theater.

Krefeld. Noch ist er damit beschäftigt, seine Wohnung am Südwall einzurichten, doch sein erster Eindruck von Krefeld ist sehr positiv. "Ich mag die alten Häuser hier", sagt Cornelius Gebert.

Der junge Schauspieler ist neues Ensemblemitglied am Gemeinschaftstheater. Nach seiner vierjährigen Ausbildung an der Stuttgarter Schauspielschule ist es das erste richtige Engagement. "Das ist schon etwas ganz Besonderes", sagt er und freut sich, im Ensemble nicht der einzige Neuling zu sein. Die Mischung aus älteren und jungen Kollegen gefällt ihm. "Man spürt eine Freude, gemeinsam etwas Neues zu beginnen."

Bereits als Schüler hat Gebert in einer Theater-AG mitgewirkt. Das war im schleswig-holsteinischen Rendsburg, wo er in einer musikalischen Familie aufgewachsen ist. Die Musik gehört bis heute zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, er spielt Klavier und Gitarre. Gebert schätzt die Texte deutscher Liedermacher, die er "so authentisch" findet, doch er mag auch Rock und Punk.

Für expressionistische Kunst interessiert sich der Schauspieler ebenfalls. "Man muss einen Blick für andere Dinge haben" sagt er. Doch seine Leidenschaft gilt dem Theater und er freut sich darauf, in vielen Rollen Erfahrungen zu sammeln, "sich frei zu spielen".

Dabei ist es nicht wichtig, ob die Rolle klein ist wie jetzt der Ludovico in "Othello". Der Gouverneur von Zypern ist seine Antrittsrolle, die Premiere im September in Gladbach. "Ich möchte da viel herausholen, man muss auch kleine Sachen gut machen", findet Gebert. An den Klassikern wie Shakespeare oder Lessing bewundert er die Sprache, aber er mag auch moderne Stücke.

Spannend findet er es, sich in eine schon bestehende Inszenierung einzufügen. Das wird bei den wieder aufgenommenen Stücken "Amadeus", "Buddenbrooks" und "experiment.prisoner 891 did a bad thing" der Fall sein, wo er Rollen übernimmt.

Bevor es nach den Theaterferien richtig losgeht, möchte der Schauspieler mit dem Fahrrad die Gegend erkunden. "Ich mag die Menschen im Rheinland und Ruhrgebiet", sagt er. Seine Mutter kommt ursprünglich aus Bochum, seine Schwester lebt inzwischen in Dormund, so dass eine familiäre Anbindung schon gegeben ist.

In Krefeld ertappt Gebert sich manchmal dabei, dass er die Leute auf der Straße anschaut und sich denkt: "Für die wirst du demnächst Theater spielen."

Ein Gedanke, der ihn mit Vorfreude und auch ein bisschen Stolz erfüllt.

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