Der blonde Junge rutscht auf der Orgelbank hin und her, spielt mit rechter und linker Hand auf den Manualen und strebt mit den Füßen nach den Pedalen. Nicht selten klingen hier drei oder vier Töne gleichzeitig. "Die Gemeinde hat extra für Hannes eine höhenverstellbare Orgelbank angeschafft", berichtete seine Mutter Eva Joachimi. Ein bisschen wachsen muss Hannes aber noch, damit er die hohen und niedrigen Töne gut erreichen kann.

Und dann legt er los. Einmal üppig und gewaltig, einmal sanft und ruhig. Dabei zieht er fast alle 18 Register der Beckerath-Orgel. Erstaunlich, was so ein kleiner Junge aus dieser Orgel herausholt. Auch an diesem Mittag hat seine Mutter ihm was Warmes zum Essen in die Kirche gebracht, Hannes übt meist direkt nach der Schule.

Und dann ist er mit dem Musizieren noch nicht fertig. Denn auch das Klavier, die Gitarre, das Cello, die Bratsche (und die Geige) kann er schon spielen. "Wir wissen eigentlich nicht, woher er dieses Talent hat", sagt seine Mutter. Aber es ist da und wird eifrig gefördert.

Hannes übt jetzt auch für Jugend musiziert - an diesem renommierten Wettbewerb nahm er schon mehrfach teil. Er besucht die Krefelder Musikschule, nimmt Orgelunterricht und lernt an der Düsseldorfer Musikschule "Komposition für Kinder." Und nun möchte er auch den Orgelschein machen, damit er in den verschiedenen Gemeinden zum Gottesdienst oder zur Messe spielen kann.

Für andere Dinge bleibt bei diesem Engagement für die Musik wenig Zeit. Schule, Familie - Hannes hat drei Geschwister - und Lesen finden noch Raum. Hannes Joachimis Lieblingslektüre: Die Fantasie-Geschichten über Charlie Bone - einen Jungen mit außergewöhnlichem Talent.