5.Sinfoniekonzert: Strahlender Abschluss mit Schumann-Werk

„Ode an die Musik“ mit Gastdirigent Foremny und Cellist Popp.

Krefeld. Mit einer "Ode an die Musik" wollte das 5. Sinfoniekonzert, frei nach den Worten von Franz von Schober, die Hörer "in grauen Stunden in eine bessere Welt entrücken". Was hätte sich im großen Saal des Seidenweberhauses dafür besser geeignet, als Werke von Robert Schumann und Franz Schubert ins Programm zu nehmen?

Doch auch mit Paul Hindemiths "Konzert für Orchester" wollte der sehr ambitionierte Gastdirigent Matthias Foremny das Publikum fesseln. Dabei ist das 1925 entstandene Werk, Hindemiths erstes selbstständiges Werk für großes Orchester, alles andere als leichte Musikkost.

Mit seiner teilweise bis zur Rhythmusorgie getriebenen Bewegung, den arabeskenartigen Verzierungen in den hohen Bläsern und den fast improvisatorisch anmutenden Partien fordert es das Orchester zu höchster Konzentration und rasendem, mitunter gar hemmungslosem Spiel.

Die erwünschte Wirkung wurde allerdings nicht wirklich erzielt, die Interpretation blieb nüchtern und unterstrich überdeutlich den herben Klangcharakter des Konzerts, ohne den besonderen Reiz der differenzierten linearen und kontrapunktischen Melodieführung bis zur Vollendung zu entfalten.

Das Publikum reagierte mit nur verhalten-freundlichem Beifall, der keine rechte Begeisterung erkennen ließ. Die lieferte anschließend Schumanns Cellokonzert mit dem ausgezeichneten jungen Cellisten Claudius Popp, der das Werk zwischen melancholisch düsteren Stimmungen und fröhlicher Liedhaftigkeit wie eine idyllische Erinnerung aus vergangenen Zeiten klingen ließ.

Das Orchester ließ dem Solisten stets das Wort und drängte sich nirgends auf, selbst im lebhaften Zusammenspiel im dritten Teil wahrte Claudius Popp mühelos seinen Vorrang.

Im Finale mit Schuberts Sinfonie Nr. 8 hatten die Niederrheinischen Sinfoniker schließlich ihren großen Auftritt und lieferten, unter Matthias Foremnys straffer Führung, ein schwungvolles Erlebnis genau in der Mitte zwischen Trauer und Sentimentalität. Ein strahlender Abschluss, der mit jubelndem Applaus honoriert wurde.

Das Sinfoniekonzert wird wiederholt an diesem Freitag, 15. Februar, um 20 Uhr im Seidenweberhaus. Es gibt noch Karten an der Abendkasse.

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