Krefelderin streitet um Reha-Geld
Silvia Postrach verzichtet aus finanziellen Gründen auf eine Wiedereingliederung, weil sie für Leistungen in Vorkasse treten musste.
Krefeld. Silvia Postrach ist genervt von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland: Aufgrund schwerer Krankheit konnte sie über längere Zeit nicht arbeiten. Sie geriet in eine schwierige finanzielle Situation, weil die Deutsche Rentenversicherung das Übergangsgeld nach Ende ihrer Reha-Maßnahme zahlte. „Es ist der Hammer, wie lange sie gebraucht haben, bis das Geld auf meinem Konto war: zwei Wochen nach Ende meiner Reha,“ so die Krefelderin verärgert. Mit 1000 Euro habe sie in Vorkasse treten müssen. „Die Überziehungszinsen blieben auch an mir hängen,“ fügt sie hinzu.
Die 50-Jährige musste sich zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres einer schweren Hüftoperation unterziehen. „Vom Krankengeld zu leben, ist schon schwer genug, aber während meiner ambulanten Rehas wurde es finanziell richtig eng.“ Die Krefelderin beantragte zwar zwei Wochen nach Reha-Beginn eine Zwischenzahlung, um ihre monatlichen Verpflichtungen abzudecken, aber nichts geschah.
Zunehmend nervös telefonierte sie sich die Finger wund und erhielt irgendwann die Information, dass die Bescheinigung der Krankenkasse noch nicht vorliegen würde. Als ihre Reha-Maßnahme beendet war, hatte sie noch keinen Cent ihres Übergangsgeldes auf dem Konto. „Ich finde es unverschämt, dass Arbeitnehmer, die sich in einer Reha-Maßnahme befinden, nicht finanziell abgesichert sind“, sagt Postrach verständnislos.