Literatur Krefelderin bloggt erfolgreich über Bücher

Krefeld · Die Uerdingerin Kristin Jentsch ist erfolgreiche Buchbloggerin und möchte Autor Sebastian Fitzek kennenlernen.

 Kristin Jentsch, Krefelder Buchbloggerin, gestaltet ein Regal bei Thalia in der Innenstadt.

Kristin Jentsch, Krefelder Buchbloggerin, gestaltet ein Regal bei Thalia in der Innenstadt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Ohne ein Buch in der Tasche verlässt Kristin Jentsch nicht das Haus, denn es gibt auch unterwegs immer Gelegenheiten, die Nase hineinzustecken. Dass sie daheim zwischen drei und vier Stunden täglich liest, ist für sie selbstverständlich. Die 20-Jährige ist Buchbloggerin und hat seit sechs Jahren einen Instagram Account auf dem sie sich mit weiteren rund 20 000 Lesebegeisterten austauscht, Bücher vorschlägt und rezensiert. Die Thalia-Bücherei hat der Uerdingerin nun ein Regal angeboten, auf dem sie ihre Lieblingsbücher empfiehlt.

„Mit zwölf Jahren bin ich dem Lesewahn verfallen“, erzählt die junge Frau. „Schuld waren ,Die Tribute von Panem`, die Romanreihe der US-amerikanischen Schriftstellerin Suzanne Collins. Ich habe dann später angefangen, Rezensionen zu schreiben und sie hochgeladen.“ Alleine in der Corona-Zeit habe sie etwa 40 Werke gelesen, berichtet sie weiter. Darunter „Mirror, Mirror“ von Cara Delevingne. Im Jahr schafft sie rund 100 aus allen Genres.

„Panem“, die Romantrilogie, ist komplett in der Ich-Form aus der Sicht der jugendlichen Protagonistin Katniss Everdeen geschrieben. Sie erzählt und kommentiert fortlaufend, was gerade geschieht, was sie erlebt, denkt und fühlt. Sie reflektiert dabei stets die eigene Position und Handlungsweise. In „Mirror, Mirror“ erzählt die Autorin die Geschichte von vier jungen Menschen aus London, die von ihrem Lehrer zusammen in eine Band gesteckt werden. Alle vier sind am Anfang sehr skeptisch und vorsichtig. Aber als sie ihr erstes Lied gemeinsam spielen, springt der Funke über.

Auf „Bookstagram“ teilt Kristin Jentsch die Liebe und Leidenschaft zu Büchern mit einer großen Community. „Sie ist viel größer, als man denkt und sehr spannend. Dort gibt es ständig neue Rezensionen und die Zusammenarbeit mit Autoren. Es gibt mehr Buchbegeisterte zum Austauschen und Diskutieren im Netz, als man vermuten möchte.“

Verlage und Autoren sind an ihren Buchkritiken interessiert

Mittlerweile fragen Verlage und Autoren bei ihr an, ob sie die Werke besprechen möchte. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass es möglich ist, dass Autoren mit mir zusammenarbeiten. Das ist eine andere Liga“, berichtet Jentsch. Die Freude darüber ist ihr regelrecht anzusehen.

In ihrem eigenen Account „reading.every.time“ hat sie über 1600 Follower. Der Austausch erfolgt in Wort und Bild. „Ich poste etwa jeden zweiten Tag. Abends verbringe ich ein bis zwei Stunden am Handy. Schön ist, dass ich manche Leute aus dem Netz inzwischen persönlich getroffen habe und Freundschaften entstanden sind. Manche kamen aus Berlin hierher. Bücher sind längst in den Sozialen Netzwerken vertreten und haben eine weitaus größere Anhängeranzahl als man meinen mag“, weiß sie.

Die Thalia-Filiale in Krefeld bietet nun Buchbloggern die Möglichkeit, ihre Rezensionen, Meinungen und Buchvorschläge auch im Laden zu präsentieren. „Ich durfte hinter die Kulissen von Thalia gucken und habe mir in der Dekorationsabteilung Sachen für das Regal ausgesucht. Das war auch etwas Neues für mich.“

Vor einem rosafarbenen Tuch befinden sich nun ein Kerzenleuchter und ein Blütenzweig. „Es ist eine Fläche zum Austoben im realen Leben“, sagt die junge Frau und lächelt. Die Bücher auf den Regalen zeigen einen Lieblings-Querschnitt unter „Kristin empfiehlt“ aus allen Genres: Fantasie, Thriller und Liebesromane.

Im „realen Leben“ hat sie noch einen besonders großen Wunsch. Kristin Jentsch möchte ihren Lieblings-Starautor Sebastian Fitzek, den Schriftsteller und Journalisten, der eigentlich Schlagzeuger werden wollte, einmal persönlich kennenlernen. „Es ist schwierig, da in der Corona-Pandemie auch keine Buchmessen stattfinden. Bald kommt sein nächstes Buch heraus. Ich kann es kaum erwarten.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort