Feuer-Katastrophe in Krefeld Mehr als 50 Tiere Opfer des Brandes im Zoo

Krefeld · Auch Vögel und Flughunde starben im Krefelder Affenhaus. Die Schimpansen, die überlebt haben, sind den Umständen entsprechend wohlauf.

 Das Feuer hatte das Affenhaus komplett zerstört.

Das Feuer hatte das Affenhaus komplett zerstört.

Foto: dpa/Alexander Forstreuter

Schnell war nach den dramatischen Ereignissen in der Silvesternacht sicher, dass mehr als 30 Tiere dem Feuer im Affenhaus des Krefelder Zoos zum Opfer gefallen sein müssen. Neben den Affen bewohnten aber auch zahlreiche andere Tiere das Gebäude. Am Donnerstag konnte der Zoo mit Sicherheit sagen, dass mehr als 50 Tiere Opfer des Brandes wurden. „Die Tiere waren noch zu identifizieren. Da es Wildtiere sind, kann man sie nicht beisetzen“, erklärt Zoosprecherin Petra Schwinn. Sie seien dem Veterinäramt übergeben worden.

Die überlebenden Schimpansen werden nicht in Krefeld bleiben

Zoo Krefeld: Der Tag nach dem Brand in Bildern
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Zoo Krefeld: Der Tag nach dem Brand im Affenhaus

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Foto: dpa/Fabian Strauch

Wie ein Wunder wirkte nach dem Feuer die Nachricht, dass immerhin zwei der Schimpansen nach dem Brand lebend aus dem zerstörten Gebäude geborgen werden konnten. Limbo und Bally wurden von Mitarbeitern des Zoos betäubt und in ein freies Gehege im benachbarten Gorillagarten gebracht. Sie trugen leichte Brandverletzungen davon, sind aber den Umständen entsprechend wohlauf. „Sie sind soweit stabil“, berichtet Zoosprecher Adam Mathea. „Sie essen, trinken und lassen sich am Gitter sehen.“

Limbo, Bally und der beim Brand getötete Schimpanse Charly sollten den Kern einer neuen Gruppe bilden, die in der geplanten neuen Schimpansenanlage leben sollte. Diese wird es nach dem Feuer wohl nicht in der geplanten Form geben. Schwinn: „Die Pläne für die Erweiterung der Schimpansenanlage können wir nicht umsetzen, weil sie mit dem Affenhaus verbunden waren. Wir machen nun Trauerarbeit und werden dann auch neue Pläne machen.“ Auch Bally und Limbo würden auf lange Sicht nicht in Krefeld bleiben, weil sie in einem Übergangsgehege sind. „Wir haben schon Angebote von befreundeten Zoos bekommen“, so Schwinn.

Ebenfalls vom Feuer verschont blieb die jüngere der beiden Gorillagruppen, die im Zoo lebten. Während der älteste Gorilla des Zoos, Massa (48), und seine Artgenossin Boma im Affenhaus starben, geht es den Primaten, die im angrenzenden Gorillagarten leben trotz des Chaos der vergangenen Tage soweit gut. „Sie sind wohlauf und relativ ruhig“, sagt Adam Mathea. Da sie zuvor keinen Kontakt zu den beiden älteren Gorillas hatten, vermissen sie die beiden nicht.

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