Artenschutz in Krefeld Zoo freut sich über Aufzucht eines Hyazinth-Aras

Krefeld · Der weibliche Nachwuchs wird schon bald zum Grünen Zoo in Wuppertal umziehen. Das Tier soll dort eine Familie gründen.

 Tierpflegerin Yvonne Wicht versorgt den Hyazinth-Ara im Krefelder Zoo mit Knabbereien.

Tierpflegerin Yvonne Wicht versorgt den Hyazinth-Ara im Krefelder Zoo mit Knabbereien.

Foto: wz/Zoo Krefeld

Der Krefelder Zoo, freut sich über die zweite erfolgreiche Nachzucht bei den seltenen Hyazinth-Aras. Sie gelten seit 2021 als bedroht. Nach zwei fehlgeschlagenen Bruten war das Küken im Oktober des vergangenen Jahres geschlüpft. Inzwischen ist der weibliche Jungvogel aus der Bruthöhle ausgeflogen und fast selbstständig. In einigen Wochen soll der Nachwuchs der Papageien nach „Aralandia“ im Grünen Zoo in Wuppertal umziehen. In der „Hochzeitsvoliere“ für Aras kann er dann den Partner fürs Leben finden. Alles wird mit moderner Technik dokumentiert und überwacht.

Die Heimat der großen, farbenprächtigen Papageien, die 2023 als „Zootiere des Jahres“ ernannt wurden, liegt in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Doch sind von den 19 bislang bekannten Ara-Arten mehr als die Hälfte gefährdet, vom Aussterben bedroht oder sogar bereits ausgerottet. Bei den Hyazinth-Aras geht man aktuell von noch 4300 Tieren aus – mit einer abnehmenden Tendenz.

Einer der Hauptgründe für den dramatischen Rückgang der Bestandszahlen vieler Ara-Arten ist der Verlust ihres Lebensraumes durch die Ausbreitung der besiedelten und landwirtschaftlichen Flächen. Das Zuhause der Aras ist der tropische Regenwald, dieser wird für Viehweiden genutzt und abgeholzt. Auch die für die Aras überlebenswichtigen Brut- und Futterbäume werden für die Gewinnung von Holz verwendet. So leiden immer mehr Aras unter „akuter Wohnungsnot.“ Die verbliebenen Lebensräume der Tiere sind mittlerweile so klein, dass einzelne Umweltereignisse eine ganze Population oder sogar eine komplette Art der Vögel ausrotten könnten.

Die Kampagne „Zootier des Jahres“, die von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz initiiert wird, wird sich dieses Jahr intensiv für den Schutz der Aras einsetzen. Partner sind die Gemeinschaft der Zooförderer, die Deutsche Tierpark-Gesellschaft  und der Verband der Zoologischen Gärten.

Nachdem 2015 im Krefelder Zoo  nachts ein Hyazinth-Ara-Paar aus der Voliere gestohlen wurde, hat der Zoo vor dem Einzug des aktuellen Paares,  die Voliere mehrfach gegen Einbruch geschützt. Der Jungvogel von 2022 musste ebenso wie seine Eltern für eine Gendatenbank Federn lassen, damit auch er ohne seinen Identitätschip im Falle eines Diebstahls identifiziert werden kann. Red

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