Schlechtes Benehmen von Besuchern Krefelder Zoo braucht Security-Leute fürs Tierwohl

Krefeld · Da Besucher sich nicht benehmen konnten, war eine Zeit lang ein Wachdienst im Tierpark im Einsatz.

 Roland Schulz vom Wachdienst Esters am Pinguin-Pool.

Roland Schulz vom Wachdienst Esters am Pinguin-Pool.

Foto: Andreas Bischof

Tierpfleger mit Schlägen zu bedrohen, das ist nur eines der besonders heftigen Beispiele, wie sich Besucher im Krefelder Zoo benehmen. Und das nur, weil die Mitarbeiter beispielsweise darauf hingewiesen haben, dass man Tiere nicht anschreit, absichtlich erschreckt, mit Stöcken oder Steinwürfen ärgert oder den mitgebrachten Hund über das Gehege hält, damit er besser sehen kann. Der Zoo hat deshalb seine Zusammenarbeit mit einer Security-Firma erweitert. Denn schon länger gibt es Kontrollgänge durch einen Wachdienst. Nachts wurden sie eingeführt, nachdem 2015 – in der Dunkelheit – Löwenäffchen und seltene Hyazinth-Aras aus dem Krefelder Zoo gestohlen wurden.

Neu ist der Einsatz von Wachleuten bei Tag. Im vergangenen Jahr war das in einem Pilotprojekt getestet worden: vor den Ferien und an den Wochenenden in den Ferien. Dann, wenn die Besucherströme am größten sind. Jetzt wurde das Sicherheitskonzept ausgeweitet. Vor und während der Sommerferien war an jedem Tag Security-Personal im Tierpark unterwegs.

„Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, bilanziert die Pressesprecherin des Zoos, Petra Schwinn im Nachgang. Denn es gebe viele gut erzogene Menschen, die wüssten, was sich gehört und was nicht. „Aber es gibt leider immer mehr Menschen, die absolut respektlos mit den Tieren umgehen und auch mit unseren Mitarbeitern und Ehrenamtlichen, die sie darauf hinweisen“, sagt Zoo-Pressesprecherin Petra Schwinn, „da wird zum Beispiel exzessiv an die Scheiben geschlagen oder gefüttert, obwohl es verboten ist, was auch auf den Info-Tafeln steht, weil die Tiere dadurch Schaden nehmen könnten.“ Oder es würden sogar kleine Tiere wie Falter im Schmetterlingshaus getötet.

Nicht nur Jugendliche ließen sich in solchen Fällen häufig von Pflegern nichts sagen. „Früher hätte ein strenger Blick gereicht. Das ist heute anders.“ Die Antworten reichten von Eltern mit Sätzen wie „Sie haben meinem Kind gar nichts zu sagen“ bis zu „Wir haben doch Eintritt bezahlt“. Ehrenamtlich Engagierte bekämen, wenn sie ihren Unmut gegenüber Besuchern äußern, eine Reaktion wie „Sie sind doch freiwillig hier“. Schwinn: „Bei einem Uniformierten ist das anders.“ Das habe sich mit Erfolg gezeigt. Eine Ausweitung der Tages-Einsätze der Security-Leute abseits der Ferienzeit stehe derzeit nicht zur Debatte, sagt sie. „Aber man muss sehen, wie sich die Gesellschaft weiterentwickelt.“

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