Krefelder Stadtarchiv Das Gedächtnis der Stadt bekommt mehr Platz

Krefeld · Der Neubau am Krefelder Stadtarchiv soll die verwaltungsinternen Abläufe beschleunigen und letztlich den Bürgerservice verbessern.

 Noch laufen Bauarbeiten auf dem Außengelände zwischen Stadtarchiv und dem neuen Technologie- und Dienstleistungszentrum (hinten).

Noch laufen Bauarbeiten auf dem Außengelände zwischen Stadtarchiv und dem neuen Technologie- und Dienstleistungszentrum (hinten).

Foto: Bischof/Andreas Bischof

Wer in diesen Tagen das Krefelder Stadtarchiv an der Girmesgath besucht, dem fallen der riesige Sandhaufen gleich daneben sowie der zweigeschossige Neubau dahinter sofort ins Auge. Bei dem Flachbau handelt es sich um das neue Technologie- und Dienstleistungszentrum (TDZ) der Stadt Krefeld. In dessen Untergeschoss befindet sich eine großzügige Erweiterungsfläche für das Archiv.

Mit dem Bau des Rechenzentrums samt moderner IT- und Telekommunikations-Technologie war 2017 begonnen worden. Nach Auskunft eines Stadtsprechers habe sich zuvor im Rahmen der Bedarfsermittlung für die seinerzeit geplante Sanierung des Stadthauses die Notwendigkeit für den Neubau ergeben.

Denn eine neue räumliche Unterbringung von IT-Technik und Rechenzentrum mit den stadtinternen Servern sei zwingend erforderlich gewesen. Diese waren bis zum Umzug im Stadthaus untergebracht.

Der Neubau soll die verwaltungsinternen Abläufe beschleunigen und letztlich den Bürgerservice verbessern. „Es verbinden sich Vergangenheit und Zukunft: Unser Stadtarchiv als Gedächtnis Krefelds bekommt endlich mehr Platz, während das neue Rechenzentrum bei der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen ein wichtiger Schritt nach vorne ist“, hatte Oberbürgermeister Frank Meyer zu Beginn der Bauarbeiten erklärt.

Ursprünglich sollten die Arbeiten schon Ende 2018 abgeschlossen sein. Nach einigen Verzögerungen hat das TDZ seinen Betrieb mittlerweile aber aufgenommen. Im Obergeschoss sind die Abteilung 103 (IT/TK) des Fachbereiches 10 – Zentrale Verwaltungssteuerung und -unterstützung – und das Rechenzentrum untergebracht. Rund 100 moderne Büroarbeitsplätze wurden geschaffen.

Nach der Betriebsaufnahme und nach Einzug der „Zentralen Dienste“ (Druckerei, Reprographie, Botenmeisterei) aus einer angrenzende Halle wurden diese sowie der Verbindungsgang abgebrochen. „Unter Einbeziehung der durch den Abbruch freigewordenen Fläche wird zurzeit der Außenbereich hergerichtet und neugestaltet“, informiert der Stadtsprecher. Dazu zählten insbesondere die Zufahrt, die Parkplätze und Grünflächen, Rigole, die Außenwand des Magazins des Stadtarchives sowie die Ersatzpflanzung von Bäumen.

Im Untergeschoss des Neubaus mit seiner Grundfläche von 76 mal 19 Metern befinden sich die speziell klimatisierten Flächen für das Stadtarchiv. Sie haben eine Größe von rund 1000 Quadratmetern. „Das TDZ hat eine direkte Verbindung zum Stadtarchiv, welches teilmodernisiert und technisch ertüchtigt wird“, berichtet der Stadtsprecher.

Auf Nachfrage erläutert Archivdirektor Ralf Richter, dass man dort einen Büroraum, einen Raum mit einer sogenannten reinen Werkbank (Absauganlage für kontaminiertes Schriftgut zwecks mechanischer Reinigung) und einen Raum für audiovisuelle Medien betreibe. So werden Filme, die eine Umgebungstemperatur von null bis 16 Grad benötigen, dort gesichtet und digitalisiert.

Hinzu kommt das große Magazin, in das in den nächsten Monaten Regalanlagen ähnlich wie im Altbestand eingebaut werden. „Wir gehen davon aus, dass die Nutzung im Jahr 2021 beginnen wird“, sagt Richter. Aktuell werde das Magazin aber bereits durch Einlagerung verschiedener Zugänge aus dem Zwischenarchiv, nämlich der Altregistraturen der Behördenzweige, genutzt.

Das Projekt „TDZ“ hat ein Gesamtkostenvolumen von etwa 12,6 Millionen Euro (brutto). Es wird voraussichtlich Ende des Jahres fertiggestellt.

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