Denkmal Krefelder Rennbahn: Die Erfolgsgeschichte einer Denkmalsanierung

Krefeld · Ende des Jahres sollen alle Sanierungsarbeiten an der Krefelder Rennbahn abgeschlossen sein. Wir skizzieren eine Denkmalsanierung, die sich für die Stadt ausgezahlt hat.

 Monatelang war das Hauptgebäude auf der Rennbahn eingezäunt. Dabei hat auch die Fassade einen neuen Anstrich erhalten.

Monatelang war das Hauptgebäude auf der Rennbahn eingezäunt. Dabei hat auch die Fassade einen neuen Anstrich erhalten.

Foto: Jan Schreurs

Ende des Jahres sollen alle Sanierungsarbeiten an der Krefelder Rennbahn abgeschlossen sein. Dann endet ein Projekt, das getrost als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden kann. Die Arbeiten blieben nicht nur unter dem Budgetrahmen, die für die Sanierung verantwortlichen Bauingenieure (nvg-Architekten und Ingenieure) konnten Fördergelder für die denkmalgerechte Instandsetzung der 1913 eröffneten Anlage in Höhe von 400 000 Euro geltend machen. Wir skizzieren eine Denkmalsanierung, die sich für die Stadt ausgezahlt hat.

Wie lief das Projekt ab?

Die Sanierung der Rennbahn musste unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes durchgeführt werden. Auf dem Programm standen oder stehen noch diverse Arbeiten an Dach, Fassade, Holzwerk und Stahlgeländern, der Austausch und Anstrich von Fenstern, die Erneuerung der Außenterrasse der Logentribüne und der Bodenbeschichtung der Tribünenanlage. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf rund eine Million Euro. Das Projekt wurde  mit 400 000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm V der Bundesregierung gefördert. Weil die Pläne im ersten Bauabschnitt unter den kalkulierten Kosten blieben, konnte ein Erweiterungsantrag gestellt werden. „Wir haben am Ende mehr Leistung im Rahmen des eigentlichen Budgets unterbringen können“; sagt Bauingenieur und Projektleiter Burkhard (nvg). Im Verlauf der Arbeiten wurden weitere Mängel an der Anlage aufgedeckt. „So beispielsweise am Geländer. Da wurde erst nach dem Abschleifen offensichtlich, dass das Holz teilweise durch Nässe unbrauchbar geworden war“, erklärt Burkhard Lange. Die Probleme konnten während der Sanierung im zweiten Bauabschnitt beseitigt werden.

Welche Arbeiten wurden konkret durchgeführt?

Der Hauptteil der Arbeiten wurde an der Tribüne und am Hauptgebäude durchgeführt. Aber auch am Fernsehturm, von dem aus an den Renntagen die Galopp-Wettkämpfe gefilmt werden, wurden sicherheitstechnische Anpassungen vorgenommen. „Das Gros der Arbeiten hat sich rund um die Tribüne abgespielt. So wurden beispielsweise alle Bänke ebenso wie Fenster und Handläufe aufgearbeitet und neu gestrichen“, teilt Lange mit. Umfassende Arbeiten an Dächern sowie Plattierungs- und Fassadenarbeiten seien ebenfalls durchgeführt worden.

Was soll noch gemacht werden?

Obwohl die Fertigstellung der Arbeiten im Zuge der Fördervoraussetzungen theoretisch noch bis Ende Juni 2021 andauern könnte, peilen Stadt und Architekten den Abschluss bereits Ende Dezember an. Derzeit steht noch ein Durchbruch zwischen Tribüne und dem Gebäude-Inneren im Fokus, um die Wege für Besucher an den Renntagen möglichst zu verkürzen und damit ein „Zerstreuen“ der Galopp-Gäste zu verhindern.

Wer war an der Ausführung der Arbeiten beteiligt?

Die Bau GmbH (Wohnstätte) begleitet die Arbeiten hauptverantwortlich. In Abstimmung mit der Denkmalbehörde wurde auf eine den Vorschriften entsprechende Sanierung geachtet. Die Bauleitung hatte die Krefelder Firma nvg-Architekten inne. Deren Geschäftsführer Burkhard Lange sagt: „Die Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde, der Wohnstätte und den beteiligten Handwerksbetrieben war produktiv und professionell. Unter solchen Voraussetzungen können Instandsetzungsarbeiten an  Denkmalgebäuden gut gelingen, auch wenn sie äußerst komplex sind. Kosten- und Zeitbudget haben hier gepasst. Wir sind froh, die Maßnahmen innerhalb des Zeitfensters abschließen zu können.“

Welche Auswirkungen hatte Corona?

Die Corona-Pandemie hätte nach Angaben der Projektplaner keine relevanten Auswirkungen auf den Zeitplan gehabt. Gewartet werden musste lediglich auf die Bewilligung der Fördergelder.

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