Krefelder Räuber: Fahndungspanne in Berlin und 20 Hinweise nach XY-Sendung

Krefeld/Düsseldorf. Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ vom Mittwochabend hat den Fahndern noch keine heiße Spur zu dem Schwerkriminellen Thomas F. gebracht - unterdessen wurde eine Fahndungspanne aus Berlin bekannt.

Wie die Polizei in Düsseldorf am Donnerstag mitteilte, gingen nach Ausstrahlung der Sendung zwar etwa zwanzig Hinweise vor allem aus dem Berliner Raum ein. Diese seien aber häufig vage und nicht zurückzuverfolgen. „Im Moment sieht es nicht danach aus, als ob eine ganz heiße Spur dabei gewesen ist“, sagte ein Sprecher der Polizei. Man werde aber noch einige Hinweise prüfen.

Unterdessen berichtet die Bild-Zeitung, dass es bei der Entdeckung von F.s Fluchtauto in Berlin eine Fahndungspanne bei der Berliner Polizei gegeben habe. Der Wagen sei bereits am 30. Dezember mit eingeschlagener Seitenscheibe entdeckt worden. Die Polizei habe da aber nur die Scheibe abgeklebt und ein Verfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet. Das Kennzeichen wurde dabei nicht überprüft. Erst als der gleiche Polizist den Peugeot, den F. in Hessen mit vorgehaltener Waffe von einer Autofahrerin erpresst hatte, an gleicher Stelle sieben Tage später wieder sah, wurde der Wagen überprüft. Der Pressesprecher der Berliner Polizei erklärte dazu in der Bild, die Umstände, warum die Fahndung nicht schon beim ersten Auffinden bemerkt wurde, würden derzeit überprüft. Die Düsseldorfer Polizei, die die Fahndung nach dem gebürtigen Krefelder Schwerverbrecher koordiniert, bestätigte die Panne gegenüber der WZ und zeigte sich nicht glücklich über den Fehler.

Thomas F. ist wegen eines beispiellosen Raubzuges durch Deutschland und einer Geiselnahme zu einem der meistgesuchten Verbrecher in der Bundesrepublik geworden und wird auch europaweit gesucht. F. war zwischen 2001 und 2008 wegen acht Banküberfällen im Gefängnis. Nach seiner Haftentlassung hatte er Ermittlern zufolge erneut Banken, aber auch Geschäfte und Tankstellen ausgeraubt. In Krefeld hatte er spektakulär eine Polizeisperre in einem gestohlenen Wagen durchbrochen. Anschließend hatte er ein älteres Ehepaar auf ihrem Gehöft bei Meerbusch überfallen und ihren Wagen gestohlen. Wenig später kaperte er in Kronberg im Taunus in Hessen einen Linienbus nach einem missglückten Überfall. Dort erpresste er sein letztes bekanntes Fluchtauto. Danach soll er eine Bank und ein Elektrogeschäft in Sachsen-Anhalt überfallen haben. Das in Hessen erpresste Auto des Mannes war Anfang der Woche in Berlin-Charlottenburg entdeckt worden.

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