Angebote der Mediothek in Krefeld Darum ist Vorlesen so wichtig

Krefeld · Laut Krefelds Mediotheksleiterin steigt die Zahl funktionaler Analphabeten in der vierten Klasse. Evelyn Buchholtz appelliert an Eltern, ihren Kindern vorzulesen – gerade dann, wenn sie Lesen und Schreiben erlernen.

Evelyn Buchholtz, Leiterin der Mediothek Krefeld am Theaterplatz, im Kinderleseraum „Fuchsbau“. 30 000 kindgerechte Medien wollen schon die Jüngsten für das Lesen begeistern. Neben der Ausleihe finden dort auch Lese- und Bastelveranstaltungen mit und ohne Eltern statt.

Evelyn Buchholtz, Leiterin der Mediothek Krefeld am Theaterplatz, im Kinderleseraum „Fuchsbau“. 30 000 kindgerechte Medien wollen schon die Jüngsten für das Lesen begeistern. Neben der Ausleihe finden dort auch Lese- und Bastelveranstaltungen mit und ohne Eltern statt.

Foto: Andreas Bischof

„Lesen Sie Ihren Kindern vor“, appelliert Evelyn Buchholtz, Leiterin der Mediothek Krefeld an Eltern. Sie selber liest seit Kind an leidenschaftlich gerne und hat mit ihrem Team ein großes Angebot für die Jüngsten in der Sammlung. 30.000 Medien, vom Buch über Hörbücher bis hin zu Spielen. Selbst „Tonieboxen“ als absoluter Renner im Kinderzimmer können Eltern am Theaterplatz für Kinder von zwei bis acht Jahren dort ausleihen, wenn sie selber nicht ausreichend Zeit finden, ihren Kindern selber vorzulesen. Spielerisch können die Kleinen so Freude an Sprache, Schrift und Lesen entwickeln. Und das ist dringend nötig. „Knapp 20 Prozent der Schüler im 4. Schuljahr in Deutschland sind funktionale Analphabeten: Sie können Gelesenes nicht verstehen“, zitiert Evelyn Buchholtz aus der im vergangenen Herbst erschienen Studie zum IQB-Bildungstrend 2021 – und eigenen Beobachtungen.

Nach 2011 und 2016 wurde 2021 zum dritten Mal vom IQB-Bildungstrend untersucht, inwieweit Viertklässler die bundesweit geltenden Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) in den Fächern Deutsch und Mathematik für den Primarbereich erreichen. Danach haben sich die Ergebnisse in allen Bereichen zwischen sechs und acht Prozentpunkten weiter verschlechtert. Auch das Zuhören ist dabei bewertet worden. Neu sei das nicht, sagt Evelyn Buchholtz. Schließlich sei die erste Pisa-Studie im Jahr 2000 „Schock und Weckruf“ zugleich gewesen.