Katastrophe : Krefelder helfen Opfern der Überschwemmungen
Krefeld Kleidung, Hygieneartikel, Haushaltswaren und Tierfutter haben Krefelder spontan gespendet bei den von verschiedenen Krefeldern organisierten Hilfsaktionen. Freitagabend fuhr der erste Transport nach Stolberg.
Über digitale Netzwerke haben verschiedene Krefelder und Krefelderinnen Freitagmorgen erste Spendenaufrufe für die zahlreichen Opfer der Hochwasserkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz gestartet. Und die Beteiligung ist riesig. Die beiden Krefelder Landwirte Ralf Pauelsen und Philipp Voelkel hatten sich kurz nach acht Uhr sofort dem Hilfe-Aufruf des Vereins „Land schafft Verbindung“ (LsV NRW) angeschlossen und via Facebook dazu aufgerufen, Kleidung, Decken und Hygieneartikel ihnen vorbeizubringen. Freitagabend wollten sie die Spenden ursprünglich nach Ahrweiler bringen. Doch der Krisenstab dirigierte sie kurzerhand nach Stolberg bei Aachen.
Seitdem sich die Landwirte in NRW im Rahmen ihrer Protestaktionen vor zwei Jahren gut vernetzt haben, können innerhalb von Minuten über Whats-App-Gruppen alle im noch entferntesten Winkel erreicht werden. Vereinsmitglied Svenja Stegemann organisiert die Hilfe für den kompletten Niederrhein. Ursprünglich hatte sie vorgehabt, mit einem Auto und Pferdeanhänger die dringend benötigen Spenden ins Krisengebiet zu bringen. Gestern Mittag war schon klar, sie allein braucht vier Gespanne.
„Viele Landwirte helfen: 50 Trecker aus dem Westerwald sind gestern aufgebrochen nach Ahrweiler, um dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen“, erzählt Svenja Stegemann, immer wieder von neuen Anrufen unterbrochen. Mit den großen Kippern könnten sie Schutt wegbringen, mit dem Frontlader-Korb würden Bewohner aus den oberen Etagen ihrer überfluteten Häuser gerettet. Auch die leeren Güllewagen sind zum Abpumpen des Wassers im Einsatz. Am Freitagabend wollte sich die Sammelgruppe per Zoom-Konferenz verständigen, wohin die ersten Spenden in den nächsten Tagen gebracht werden sollen. „Dazu stimmen wir uns ab mit dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und den Behörden vor Ort“, sagt Philipp Voelkes.