Gericht Krefelder gesteht Axt-Angriff

Täter hatte zuvor mit seinem Opfer über Geld gestritten.

Gericht: Krefelder gesteht Axt-Angriff
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Eine brutale Auseinandersetzung ist im August 2015 in einer Wohnung an der Marktstraße ausgetragen worden. Eine Frau hatte dabei beinahe zwei Finger verloren. Vor dem Schöffengericht sitzt jetzt ein 30-jähriger Krefelder auf der Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die Frau mit einer Axt angegriffen zu haben. Der Mann, der derzeit eine andere Strafe im Gefängnis absitzt, soll um kurz vor Mitternacht des 5. August mit mehreren anderen in die Wohnung der Frau eingedrungen sein und die Frau mit der Axt angegriffen haben.

Den ersten Schlag habe sie noch abwehren können, beim zweiten Hieb habe der Mann die Frau laut Anklage an der Hand getroffen und zwei Finger fast vollständig abgetrennt. Ein anderes Mitglied des Mobs soll einen Mann, der sich auch in der Wohnung befand, mit einem Elektroschocker traktiert haben. Die Finger der Frau konnten später in mehreren Operationen angenäht werden.

Der Angeklagte gab den Angriff unter Tränen zu. Die Axt habe er in der Wohnung gefunden. Nachdem er die Tür eingetreten hatte, sei die Frau, der die Wohnung auch gehörte, auf ihn zugekommen und habe ihn mit einem Hammer angegriffen. „Ich habe ihr die Axt aus Reflex entgegengehalten“, so der Angeklagte. Ausgeholt, um die Frau zu schlagen, habe er nicht. Er erklärte, schon vor der Tat Streit mit der Frau gehabt zu haben. Früher seien er und seine Freundin gut mit ihr befreundet gewesen, dann habe es Streit um Geld gegeben.

Die Frau und Freunde von ihr hätten nur zwei Tage vor dem Tattag seine Freundin überfallen und zusammengeschlagen. Die Polizei habe er nicht rufen können, weil er selbst auf der Flucht war. Also habe er sich selbst der Sache angenommen. Die Komplizen, die mit ihm in die Wohnung gingen, habe er nicht gekannt. Von vier geladenen Zeugen kam nur einer. Zum nächsten Prozesstermin will der Richter die ferngebliebenen Zeugen vorführen lassen.

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