Krefelder Frühling im Schnee

Die Werbegemeinschaft entscheidet sich in Krisensitzung trotz des miesen Wetters für den Aktionstag, den überraschend viele Kunden nutzen.

„Frühlingserwachen“ sollte es am vergangenen Samstag in der Innenstadt heißen. Dass das Wetter nicht mitspielte, hielt die Krefelder aber nicht davon ab, in die City zu gehen und sich zumindest teilweise auf den kommenden Frühling einzustimmen. Über Nacht wurde die Stadt bereits von einer Schneeschicht bedeckt und auch am Samstag hatten die Krefelder mit Schneeregen und sogar Schneestürmen zu kämpfen. Die Werbegemeinschaft habe am Samstagmorgen sogar eine „Krisensitzung darüber abgehalten, ob die Aktion stattfinden soll oder nicht“, sagt Vorsitzender Christoph Borgmann. Dass sie sich schließlich für die Veranstaltung entschieden habe, habe sich ausgezahlt.

Alle Blumen sind bei Intersport Borgmann bereits am Mittag verteilt, bei Thalia läuft es ähnlich gut. Borgmann: „Wir sind erstaunlicherweise sehr zufrieden, denn wir hätten nicht gedacht, dass die Nachfrage an Blumen trotz des Wetters so hoch ist.“ Auch Alessia Baglio, Aushilfe bei Thalia, berichtet, dass „die Aktion gut bei den Kunden ankommt und bisher jeder die Zwiebeln angenommen hat“.

Krefelder Frühling im Schnee
Foto: Dirk Jochmann

Neben dem Verteilen der Pflanzen spaziert auch ein lebensgroßes Gänseblümchen durch die Innenstadt und sorgt für gute Laune. Vor allem Kinder sind von diesem so genannten Walking Act begeistert und freuen sich über eine Umarmung der Blume oder ein Foto mit ihr. Das ist vor allem an den leuchtenden Augen der achtjährigen Eva zu erkennen, als das Gänseblümchen ihr entgegen kommt. Nadine Seigis ist ebenfalls in der Stadt und lässt sich von dem Blümchen umarmen. „Das ist eine wirklich coole Idee und sehr nett gemacht. Von der Umarmung bin ich total süß überrascht worden.“

Die Möglichkeit, ein Daumenkino im Schwanenmarkt herzustellen, bereitet nicht nur Kindern großen Spaß. Man kann sich Accessoires von Sonnenbrillen über Hawaii-Ketten bis zu einer Plastiktrompete aussuchen und sich damit fotografieren lassen. Melanie Schreiter kann sich vorstellen, „dass die Aktion sehr viele Kinder anspricht, denn sie können vor der Kamera rumturnen.“ Dann schreitet sie jedoch selbst vor die Kamera und lässt lustige Fotos von sich und ihrer Freundin schießen.

Von dem überraschenden erneuten Wintereinbruch ist niemand begeistert. Agnes Marciniak sagt, „das Wetter drückt auf die Stimmung und Frühlingsgefühle habe ich leider noch nicht“. Auch Jana Petrow ist der Meinung, das Wetter reduziere die Stimmung, „aber für dieses Maß an Unwetter ist die Atmosphäre wirklich noch in Ordnung“.

Ganz anderer Meinung ist Künstlerin Gabriele Leigraf. „Ich bin überrascht, wie viele hier unterwegs sind und trotz des Schneeregens freundlich mir gegenüber sind. Das allgemeine Gemüt ist in Frühlingslaune“, sagt sie überzeugt.

Leigraf hat am Samstag eine Auswahl ihrer Kunstwerke ausgestellt und damit das Interesse der City-Besucher geweckt. Alle ihre Einnahmen an diesem Tag lässt sie im Übrigen dem Mittagstisch „Essen auf Rädern“ zukommen.

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