Musik aus Krefeld „Wir sind Rock ’n’ Roller vom Herzen her“

Krefeld. · Die Krefelder Band Smot mit Sängerin Silja Steffestun-Gottschalk veröffentlicht nach fünf Jahren ihre erste CD.

 Die Band Smot tritt am Samstag vor dem Jazzkeller auf und präsentiert ihre neue CD.

Die Band Smot tritt am Samstag vor dem Jazzkeller auf und präsentiert ihre neue CD.

Foto: Lothar Strücken

Die Suche nach einer Sängerin oder einem Sänger hat lange gedauert. „Wir hatten hier viele Kandidaten zu Gast“, erinnert sich Gitarrist Martin Smeets. Komischer „Tiefpunkt“ der Suche: ein Niederländer, der gleich mit einem Kleinbus voller Sound-Equipment zum Proberaum der Band nach Hüls anreiste. „Und dann stellte sich dieser Hüne mitten in den Raum und schrie ohrenbetäubend drauflos“, erinnert sich Smeets. Nach fünf Minuten sei er wieder abgezogen. Aber dann traf die Truppe auf Silja Steffestun-Gottschalk, und es konnte losgehen mit der Band Smot. Das war vor fünf Jahren. Am 22. Juni veröffentlicht das Quartett seine erste CD.

Gitarrist und Schlagzeuger haben in der Band Dear Wolf gespielt

Die Truppe ohne Sängerin bestand aus Smeets und dem Schlagzeuger Oliver Griethe, beide noch Überbleibsel der legendären Krefelder Independent-Band Dear Wolf um Sänger Alexander Classen. Den Bass bediente zu Beginn Thomas Kersting, seit 2016 ist Andreas Giannakopoülos für die tiefen Töne bei Smot zuständig.

Silja Steffestun-Gottschalk stammt aus Viersen, seit sieben Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Krefeld. Aber auf dem kürzesten Weg ist sie nicht gerade in die Stadt gekommen. Sie hat in jungen Jahren Diplom-Pädagogik in Düsseldorf und Köln studiert, dann aber doch lieber eine Diskothek in Mönchengladbach betrieben. Danach hat sie hat viel Zeit im Ausland verbracht, unter anderem in Spanien. Hier begann sie mit dem Schreiben, nach Gedichten und Geschichten entstanden auch erste Songtexte.

Von Beruf ist Steffestun-Gottschalk Yogalehrerin, ihre Ausbildung dazu hat sie 2004 in Indien absolviert. In Berlin – ihrer letzten Station vor Krefeld – hat sie auch Mitgliedern der Berliner Philharmoniker Yoga-Unterricht erteilt. Der Zufall, der Silja Steffestun-Gottschalk mit Smot zusammenbrachte, heißt Petra Krieger. Die beiden lernten sich im Kindergarten ihrer Kinder kennen. Krieger, in der Krefelder Independent-Szene schon lange als Singer/Songwriterin aktiv, stellte den Kontakt zu Smeets her.

Andreas Giannakopoülos, neuer Mann am E-Bass und kurz vor Steffestun-Gottschalk dazu gestoßen, ist von Beruf Disponent bei einer Krankentransport-Firma in Neuss. Bis 2016 hat er lange Zeit bei der Red-Hot-Chili-Peppers-Tribute-Band Psycho Sexy gesungen. Dann hat auch er eine Weile nach einer neuen Band gesucht, bis er sich erfolgreich bei Smot bewarb.

Für Gitarrist Martin Smeets, als Handwerker im Metallgewerbe tätig, und Schlagzeuglehrer Oliver Griethe war Smot auch ein Neuanfang. Ihre Band Dear Wolf, in der Smeets immerhin schon seit der Gründung 1988 mitwirkte und bei der Griethe bei den letzten CDs 2007 und 2012 schon am Schlagzeug saß, hatte sich 2015 endgültig aufgelöst.

„Unsere erste gemeinsame Probe verlief explosionsartig“, erzählt Steffestun-Gottschalk. Gleich beim ersten Aufeinandertreffen der Sängerin mit den gestandenen Szenehelden um Smeets entstanden drei Songs, die dann auch auf ihrer ersten CD „Move Like You’ve Never Moved Before“ zu hören sind.

Die Band entwickelt ihre Stücke stets beim Jammen im Proberaum, was für Rockbands eine übliche Arbeitspraxis ist. Damit das funktioniert, muss natürlich die Chemie stimmen, und das tut sie bei Smot offensichtlich. „Wir sind alle Rock’ n’ Roller vom Herzen her“, sagt Smeets, und dazu nicken die anderen Drei zustimmend.

Der musikalische Anspruch der Band ist hoch, was sicher auch mit der langen Erfahrung ihrer Mitglieder zu tun hat. „Wir sind erst zufrieden, wenn alle vier hinter einem neuen Song stehen“, erklärt Steffestun-Gottschalk. Dass Smot jetzt beim bekannten Bremer Independent-Label Fuego ihre erste Cd „Move Like You’ve Never Moved Before“ veröffentlicht, entspringt dem gesunden Ehrgeiz, der durch die produktive Zusammenarbeit entstanden ist. Nachdem man sich in der Region schon einen Namen gemacht hat, soll die CD Smot dabei helfen, ihren Wirkungskreis zu erweitern.

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