Krefelder Zoo Zoofreunde knacken die 5000

Krefeld · Fasziniert schaut Julian zu, wie der Esel vorsichtig die Möhre aus seinen kleinen Fingern zieht. Eigentlich wollte er zuerst die Nandus sehen. Die großen Laufvögel gleich hinter dem Zooeingang sind dem Dreijährigen gleich ins Auge gesprungen.

 Zoodirektor Wolfgang Dreßen (v.l.), Zoofreunde-Vorsitzender Friedrich Berlemann, Patricia und Stephan Hagedorn mit Theresa und Julian.

Zoodirektor Wolfgang Dreßen (v.l.), Zoofreunde-Vorsitzender Friedrich Berlemann, Patricia und Stephan Hagedorn mit Theresa und Julian.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Aber fürs Foto ging es zunächst zum Esel-Gehege. Auch gut. Hier ist heute ausnahmsweise und unter Aufsicht von Zoodirektor Wolfgang Dreßen das Füttern erlaubt.

Julian und seine Familie sind die 5000. Mitglieder der Zoofreunde. Dafür gab es am Donnerstagmittag bei sonnigstem Wetter und ebensolchen Gemütern vom Förderverein ein Sträußchen (ohne Händeschütteln) und die Patenschaft für eines der beliebten Erdmännchen. „Tatsächlich ist die Zahl 5000 schon wieder eine Woche alt“, sagt Friedrich Berlemann, erster Vorsitzender der Zoofreunde. Am Donnerstag sei man bereits bei 5045 Mitgliedern gewesen.

Erst im August 2018 hatte der Förderverein die Marke von 3000 Mitgliedern geknackt. Allein seit Beginn dieses Jahres seien noch einmal rund 1800 Mitglieder hinzugekommen. „Eine tolle Entwicklung“, sagt Berlemann. Allerdings sei diese natürlich auch auf die zwei Unglücke zurückzuführen, die der Zoo in dieser Zeit erfahren musste: der Brand des Affenhauses gleich zu Jahresbeginn und zuletzt die Corona-bedingte vorübergehende Schließung.

„Tatsächlich waren diese beiden Schicksalsschläge auch für uns der Grund, den Zoofreunden beizutreten“, sagt Vater Stephan Hagedorn. Geliebt habe man den Zoo aber schon lange, zunächst als Kinder und nun eben als Eltern. „Als Familie lernt man den Zoo dann wieder anders schätzen. Und der Krefelder Zoo hat ja eine Strahlkraft weit über Krefeld hinaus.“

Die Hagedorns wohnen in Tönisvorst, „aber gleich an der Grenze zu Forstwald“, betont Mutter Patricia. „Wir haben früher auch in Krefeld gewohnt und ich bin eine echte Krefeld-Liebhaberin.“ Darum ziehe es sie auch immer wieder hierher. Mit Julian und seiner einjährigen Schwester Theresa sei sie auch schon zum zweiten Mal seit der Wiedereröffnung im Zoo.

„Dann sind sie nun unsere Botschafter in Tönisvorst“, heißt Friedrich Berlemann, 1. Vorsitzender der Zoofreunde, die Familie im Förderverein willkommen. „All unsere Mitglieder sind Botschafter für unseren schönen Zoo.“ Zwar kämen die meisten nach wie vor aus Krefeld, aber man habe auch viele Unterstützer beispielsweise in Düsseldorf, Neuss und Mönchengladbach. „Zuletzt haben sich sogar zwei Leute aus Ulm angemeldet“, so Berlemann. Die Zoofreunde spielen eine essenzielle Rolle bei der Finanzierung von Neuerungen im Krefelder Zoo. „Das erste Projekt, das seit dem Vorstandswechsel vor 13 Jahren vom Förderverein finanziert wurde, war der Kinderspielplatz für 80 000 Euro“, erinnert sich Zoodirektor Wolfgang Dreßen. Auch das Forscherhaus, in dem Kinder mit Mikroskopen die Natur erforschen können, war eines der ersten Projekte gewesen. „Vor zehn Jahren kam dann das Schmetterlingshaus“, sagt Berlemann. „Bei den Projekten für naturnahe Gehege reiht sich eine Sache an die nächste.“

Am Esel-Zaun reihen sich mittlerweile eher die Tiere aneinander. Aber die Möhrchen sind alle weg, die Fotos im Kasten. Nun will Familie Hagedorn den Zoo noch alleine und in Ruhe erkunden – der nun auch ein bisschen ihrer ist.

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