Schwarzarbeit Zoll kontrolliert 200 Personen

Krefeld · 18 Verstöße in Krefeld, Gladbach, Neuss und Viersen.

 50 Zöllner waren in mehreren Städten unterwegs.

50 Zöllner waren in mehreren Städten unterwegs.

Foto: dpa/Oliver Berg

Mehr als 50 Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Krefeld haben am Dienstag im Stadtgebiet Krefeld sowie in Mönchengladbach, im Kreis Neuss und in Viersen zahlreiche Firmen kontrolliert. Dazu zählten Friseursalons, Tankstellen, Sonnenstudios und Blumenläden. Dabei seien 200 Personen und 109 Geschäftsunterlagen geprüft sowie 18 Verstöße festgestellt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Ziel der Prüfung sei gewesen, unangemessene Arbeitsbedingungen aufzudecken. Deshalb wurden insbesondere die Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohnes in Höhe von 9,35 Euro pro Stunde, die Einhaltung der sozialversicherungsrechtlichen Pflichten, der unrechtmäßige Bezug von Sozialleistungen sowie illegale Ausländerbeschäftigung überprüft.

Neben den Befragungen der angetroffenen Arbeitnehmer zu ihren Arbeitsverhältnissen mussten die Unternehmen auch ihre Geschäftsunterlagen vorlegen. So fiel bei der Zollkontrolle ein Arbeitnehmer auf, der sein Beschäftigungsverhältnis in Deutschland mit einer fremden, also nicht auf ihn ausgestellten, niederländischen Identitätskarte legitimieren wollte. „Den Ausweis habe ich gefunden“, so die Erklärung des Mannes bei seiner Vernehmung.

Folgende weitere Verstöße konnten laut Bericht bei den Kontrollen festgestellt werden: In acht Fällen besteht der Verdacht auf Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt, darunter sind sechs Fälle mit Hinweisen auf eine Scheinselbstständigkeit. In sechs Fällen gibt es Anhaltspunkte für eine illegale Ausländerbeschäftigung. In einem Fall gehen die Ermittler von Leistungsmissbrauch aus. In drei Fällen besteht der Verdacht, dass der Mindestlohn nicht eingehalten wurde. Die weiteren Ermittlungen und Geschäftsunterlagenprüfungen dauern laut Zoll noch an.

Solche Schwerpunktprüfungen gelten als Präventivmaßnahmen, die zu einer Senkung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung beitragen und zu einem erhöhten Unrechtsbewusstsein in der Bevölkerung führen sollen.  Red

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